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Salzsensitivität des Menschen:

Ein einfacher Bluttest zur Quantifizierung


Determination of erythrocyte sodium sensitivity in man.

Oberleithner H, Wilhelmi M                                                                                                                                  Pflugers Arch 2013; 465:1459-66

Institute of Physiology II, University of Münster, Robert-Koch-Str. 27b, 48149, Münster, Germany.


Der hohe Kochsalzkonsum in weiten Teilen der Weltbevölkerung führt langfristig zu irreparablen kardiovaskulären und renalen Schäden. Besonders gefährdet sind Menschen mit hoher Salzsensitivität. Nachfolgend wird ein neues Verfahren (Salzbluttest, SBT) erläutert, welches die Natriumsensitivität anhand einer Blutprobe quantitativ erfasst.

Ausgangspunkt der zugrundeliegenden Hypothese ist die Beobachtung, dass Erythrozyten durch Interaktion mit den Gefäßwänden deren Oberflächeneigenschaften annehmen können. Da die Natriumpufferung der endothelialen Glykokalyx eine solche Eigenschaft darstellt, sollte sich diese in Erythrozyten nachweisen lassen. Der SBT basiert auf der Sedimentation von Erythrozyten in zwei Elektrolytlösungen unterschiedlicher Natri­umkonzentration. Damit kann innerhalb einer Stunde die erythrozytäre Salzsensitivität (ESS) in vitro ermittelt werden. In einem Feldversuch von 61 gesunden 23-jährigen Studienteilnehmern wurde ein Referenzwert erarbeitet, welcher als Ausgangspunkt klinischer Messungen dienen könnte. Da die ESS spezifische Merkmale der Gefäß­innenwände widerspiegelt, kann der SBT für diagnostische Zwecke wie auch als Verlaufskontrolle bei der Prävention bzw. Therapie vaskulärer Erkrankungen herangezogen werden.

Einleitung

Mindestens ein Drittel der Weltbevölkerung ist salzsensitiv (Weinberger MH, Hypertension 27:481-490, 1996), d. h., aufgrund der üblicherweise hohen Salzaufnahme durch vorgefertigte Lebensmittel steigt im Laufe der Lebensjahre der arterielle Blutdruck und dadurch die Gefahr kardiovaskulärer und renaler Erkrankungen (Meneton P, Physiol Rev 85:679-715, 2005). Trotz intensiver Bemühungen über die vergangenen Jahrzehnte konnte bisher weder auf genetischer noch auf funktioneller Ebene die Ursache dafür gefunden werden.

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Tags: nephro-news nephrologie nierenschädigung kochsalz salzbluttest 

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