NEPHRO-News
Während in einigen europäischen Nachbarländern der Anteil der
Peritonealdialysepatienten bei 30 % liegt, liegt der Anteil an
Peritonealdialyse (PD) in Deutschland lediglich bei 4,8 %, wobei der
PD-Anteil in den einzelnen Zentren zwischen 0 und 30 % schwankt. Auch
die Einführung der Wochenpauschale mit verbesserter
Abrechnungssituation für die PD führte nur zu einem minimalen Anstieg
der PD in Deutschland. Als häufiges Argument gegen die PD wird das hohe
Alter der neuen Dialysepatienten angeführt. In den Niederlanden machen
jedoch noch mehr als 20 % der über 65-jährigen Patienten PD. Es müssen
demnach neben der Vergütung und dem hohen Alter bei Dialysebeginn andere
Gründe für den niedrigen PD-Anteil in Deutschland vorhanden sein.
Mangelnde Erfahrung und Ausbildung des Arztes sowie der Pflegekraft,
freie Zentrums-Hämodialyse(HD)-Kapazität und fehlende Strukturen für die
Heimdialyse sind sicherlich entscheidende weitere Ursachen für die
niedrige PD-Prävalenz in Deutschland.
Grundvoraussetzungen für den Aufbau eines erfolgreichen Heimdialyseprogramms
Als
erstes müssen Basisstrukturen geschaffen werden (Tabelle 1). Man
braucht Räumlichkeiten, Schulung und Ambulanz müssen organisiert
werden. Grundvoraussetzung ist auf jeden Fall eine Kooperation mit
einer Klinik für die PD-Katheteranlage und auch für die Versorgung der
PD-Patienten bei stationären Aufenthalten wegen anderer Erkrankungen.
Ferner muss eine 24-Stunden-Rufbereitschaft gewährleistet sein.
Hilfreich in dieser Situation kann eine Kooperation mit einem größeren
PD-Zentrum mit Klinik sein. Dieses PD-Zentrum kann z. B. die
PD-Katheteranlage, Schulung der Patienten und eventuell die
24-Stunden-Rufbereitschaft übernehmen. Gerade in der Aufbauphase ist von
allen Beteiligten großes Engagement und Improvisation in der
Organisation erforderlich. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung,
dass gerade die leitende Pflegekraft im Dialysezentrum für die
Heimdialyse motiviert ist.
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