NEPHRO-News
Die pharmakologische Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems durch Hemmer des Angiotensin-I-Conversionsenzyms (ACE-Hemmer) oder durch Blockade der Angiotensin-II-Typ 1-Rezeptoren (Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten, Sartane) ist zu einem Erfolgskonzept in der Therapie der Hypertonie und von kardiovaskulären, renalen oder metabolischen Erkrankungen geworden.
Mit Aliskiren wurde 2007 der erste direkte Renininhibitor zur Hypertoniebehandlung in den USA und anschließend in Europa zugelassen. Die blutdrucksenkende Wirkung von Aliskiren ist nach Messerli und Bangalore (Circulation 119:371-373, 2009) vergleichbar mit der von ACE-Hemmern oder Sartanen (Abb. 1). In der Studie von Andersen et al. erreichten beim direkten Vergleich von Ramipril (5-10 mg/Tag) und Aliskiren (150-300 mg/Tag) signifikant mehr Patienten die Zielblutdruckwerte in der Aliskiren-Gruppe als in der Ramipril-Gruppe (Abb. 2). In der Studie von Gradman et al. ließ sich durch eine Therapie mit Aliskiren (150 mg pro Tag) der systolische und diastolische Blutdruck vergleichbar senken wie durch eine Therapie mit 150 mg Irbesartan pro Tag (Gradman AH, Circulation 111:1012-1018, 2005).
In der Studie von Andersen et al. waren nach sechs Monaten Therapie mit Aliskiren (150-300 mg/Tag) die systolischen und diastolischen Blutdruckwerte signifikant niedriger als unter Therapie mit 5-10 mg Ramipril pro Tag (Andersen K, J Hypertens 26:589-599, 2008). Additive, möglicherweise Thiazid-Diuretika vermittelte Blutdruckeffekte (durch eine begleitende Thiazidtherapie) sind in dieser Studie zwar prinzipiell denkbar, bei der großen Zahl der inkludierten Patienten aber unwahrscheinlich. Ein signifikant höherer Prozentsatz von Patienten hatte unter Aliskiren-Therapie systolische Blutdruckwerte <140 mmHg als unter Ramipriltherapie (72,5 % versus 64,1 %; p=0,0075). Nach Absetzen der antihypertensiven Medikation stiegen die Blutdruckwerte – nicht überraschend bei den gegebenen Eliminationshalbwertszeiten der diskutierten Substanzen – bei den mit Ramipril behandelten Patienten rascher an als bei den mit Aliskiren behandelten Patienten (Andersen K, J Hypertens 26:589-599, 2008). In der Studie von Solomon et al. wurden 465 Patienten mit Hypertonie und linksventrikulärer Hypertrophie täglich randomisiert entweder mit 300 mg Aliskiren, 100 mg Losartan oder der Kombination aus Aliskiren und Losartan für 9 Monate therapiert. Die Reduktion des Blutdrucks und der linksventrikulären Hypertrophie war zwischen allen drei Gruppen vergleichbar. Ein additiver Effekt (auf Blutdruck und linksventrikuläre Hypertrophie) ließ sich in dieser Studie durch die Kombination von Aliskiren und Losartan nicht nachweisen (Abb. 3).
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Tags: nephro-news nephrologie ace-hemmer angiotensin-rezeptor-blocker aliskiren
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