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Stellenwert der Peritonealdialyse in der Behandlung bei chronischer Herzinsuffizienz


Mehr als dreißig Jahre nach Etablierung der chronischen Peritonealdialyse ist ihr Stellenwert in der Behandlung der schweren Herzinsuffizienz nach wie vor ungeklärt. Dies ist umso erstaunlicher, da in westlichen Ländern die chronische Herzinsuffizienz eine der am schnellsten ansteigenden Co-Morbiditäten darstellt und zudem eine der häufigsten Ursachen für Hospitalisierungen ist (Jessup M, N Engl J Med 348:2007-18, 2003).

Schwere Herzinsuffizienz

Schwere Herzinsuffizienz per se ist oftmals mit einer Verschlechterung der Nierenfunktion sowie einer Volumenüberladung assoziiert (Anavekar NS, N Engl J Med 351:1285-95, 2004). Im Gegensatz hierzu ist chronische Nierenfunktionseinschränkung bei herzinsuffizienten Patienten per se mit einer schlechteren Prognose assoziiert (McAlister FA, Circulation 109:1004-9, 2004). Gerade bei der chronischen Herzinsuffizienz kommt der intensivierten Volumenkontrolle ein besonderer Stellenwert zu. Unterschiedliche Therapieansätze werden bei therapierefraktärer Herzinsuffizienz angewendet. Eine intermittierende 3x wöchentliche Hämodialyse ist aus hämodynamischen Gründen oftmals bei diesen Patienten nicht mehr durchführbar. Zudem stellt der Dialyseshunt aufgrund der Erhöhung des Herz-Zeit-Minuten-Volumens eine zusätzliche kardiale Belastung dar, die mit einem Anstieg der pulmonalen Drücke sowie Anstieg der kardialen Herzinsuffizienz-Parameter einhergeht (Iwashima Y, Am J Kidney Dis 40:974-82, 2002; Nakhoul F, Nephrol Dial Transplant 20:1686-92, 2005; Ori Y, Nephrol Dial Transplant 11:94-7, 1996). Andere Möglichkeiten, die auch bei noch nicht dialysepflichtigen, herzinsuffizienten Patienten Anwendung finden, sind die Ultrafiltrationsverfahren. In einer multizentrischen, prospektiven, randomisierten Studie (Costanzo MR, J Am Coll Cardiol 49:675-83, 2007) konnte der Nutzen einer zusätzlichen Ultrafiltration mittels extrakorporaler Therapie im Vergleich zur konservativen Therapie in Bezug auf kurzzeitige (im Nachbeobachtungsintervall von 90 Tagen) Reduktion der Rehospitalisierungsrate belegt werden. Inwieweit dies jedoch aufgrund des invasiven Charakters ein „chronisches“ Therapiekonzept darstellt, bleibt fraglich.

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Tags: nephro-news dialyse kardiologie herzinsuffizienz pd peritonealdialyse 

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