NEPHRO-News
Das Register der European Renal Association – European Dialysis and Transplant Association (www.era-edta-reg.org/index.jsp)
gibt im Jahresreport 2005 (Kohorte 1996-2000) eine
5-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit für Typ-2-Diabetiker von 38,1% an.
Im Vergleich zu einer von 1999-2003 erhobenen Kohorte stieg das
Überleben in den nachfolgenden Jahren aber an (1 Jahr: 84,5 vs 85,2%; 2
Jahre: 70,1 vs. 72,3%). Abbildung 1 zeigt die Überlebenskurven im
Vergleich zu anderen Grunderkrankungen. Das französische Register (REIN
Registry; J Am Soc Nephrol 2007; 18:2125-2134) gibt die Mortalität für
verschiedene Altersklassen wieder (z. B. 64-74 Jahre, 60% über 5 Jahre).
In Deutschland liegen uns keine derartig detaillierten Registerdaten
vor, jedoch kann auf die prospektiv durchgeführte 4D-Studie (Die
Deutsche Diabetes Dialyse Studie, n=1255, Erfassungszeitraum 1998-2004)
verwiesen werden. Hier ergab sich eine erstaunlich hohe
Überlebenswahrscheinlichkeit von 50% für einen Zeitraum von 4 Jahren
(Wanner C, N Engl J Med 2005; 353:238-248).
Allerdings muss beachtet
werden, dass die Aufnahme in die Studie (Einschluss/Ausschlusskriterien)
zu einer Selektion von Patienten geführt haben könnte (Bias: Selektion
der "Besten"), obwohl die Liste der Comorbiditäten auch in 4D
erschreckend erscheint. Demgegenüber kann aber auch argumentiert werden,
dass jeder Patient, der in eine Studie aufgenommen wird, aufgrund der
ihm entgegengebrachten erhöhten Aufmerksamkeit einen Überlebensvorteil
genießt. Dass dieser Vorteil einen Unterschied in der Mortalität von 50%
hervorgerufen haben soll (Vergleich mit US amerikanischem
Dialysepatienten und Typ-2-Diabetes mellitus) ist allerdings schwer
vorstellbar (United States Renal Data System, www.usrds.org).
Letztendlich ist die Mortalität beim Typ-2-Diabetiker an der Dialyse
hoch und wird oft mit der Mortalität von malignen Erkrankungen
verglichen.
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Tags: nephro-news dialyse diabetologie diabetes mellitus mortalität insulin
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