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Eisenmanagement 2008


Die renale Anämie ist eine häufige Komplikation bei Patienten mit chronischem Nierenversagen. Eine Korrektur der Anämie mit ESA (Erythropoesis-stimulating Agents) wird empfohlen, wenn ein Hämoglobinwert von 11 g/dl unterschritten wird. Als Zielbereich sollte ein Hämoglobin von 11–12 g/dl angestrebt werden, Werte über 13 g/dl werden nicht empfohlen (National Kidney Foundation, New York, 30.08.2007). Für einen ökonomischen Einsatz von ESA ist es entscheidend, eine adäquate Eisenversorgung der pharmakologisch stimulierten Erythropoese sicher zu stellen. Zum optimalen Eisenmanagement gehört die regelmäßige Überwachung des Eisenstatus und die adäquate Substitution von Eisen, um letztlich eine möglichst ökonomische Behandlung der renalen Anämie zu gewährleisten (Hörl WH, J Am Soc Nephrol 18:382-393, 2007).

Monitoring des Eisenhaushalts

Ferritin
Die Ferritin-Konzentration im Serum gilt als Maß für die Beladung der Eisenspeicher. Werte unter 30 ng/ml werden bei Normalpersonen als absoluter Eisenmangel interpretiert. Bei Hämodialysepatienten muss bereits bei Werten <100 ng/ml von einem absoluten Eisendefizit ausgegangen werden (EBPG, Nephrol Dial Transplant 19 [Suppl 2], 2004). Bei Patienten, die im Rahmen einer ESA-Behandlung parenterales Eisen erhalten, sollte Ferritin regelmäßig gemessen werden, um Mangel- oder Überladungszustände zu erfassen. Als optimaler Ferritinspiegel, der im Rahmen einer Eisensubstitution bei ESA-behandelten Dialysepatienten angestrebt werden soll, wird ein Bereich von 200–500 ng/ml empfohlen (K/DOQI Guidelines. Am J Kidney Dis 47 [Suppl. 3]:S17-S130, 2006). Bei Ferritinwerten über 500 ng/ml muss im Einzelfall entschieden werden, ob die parenterale Eisentherapie fortgesetzt wird. Erhöhte Ferritinwerte finden sich auch bei Lebererkrankungen, Malignomen und Infektionen bzw. Entzündungsreaktionen, ohne dass in diesen Fällen eine übermäßige Eisenakkumulation besteht.

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Tags: nephro-news nephrologie eisen eisenmanagement 

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