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Geschlechtsspezifische Besonderheiten im Rahmen der Nierentransplantation


Für Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz ist die Nierentransplantation die Therapie der Wahl. Registerdaten zeigen, dass mehr Männer als Frauen der Nierenersatztherapie bedürfen. Verschiedene Studien (vor allem aus den USA) belegen, dass mehr terminal niereninsuffiziente Männer als terminal niereninsuffiziente Frauen ein Transplantat erhalten (Held PJ, Arch Intern Med 148:2594-2600, 1988; Agodoa LY, Am J Kidney Dis 25:119-133, 1995; Bloembergen WE, J Am Soc Nephrol 7:1139-1144, 1996). Im Gegensatz dazu erfolgt die Mehrzahl der Lebendnierenspenden durch Frauen.

Transplantation durch Lebendnierenspende

Die beste Form der Nierenersatztherapie ist die Transplantation durch eine Lebendnierenspende, vor allem wenn dadurch eine chronische Dialysebehandlung verhindert werden kann. Die Behandlungsergebnisse (z. B. Transplantatüberleben, Patientenüberleben) sind bei Transplantation durch eine Lebendnierenspende besser als die Ergebnisse durch eine Leichennierenspende, selbst wenn Nierenspender und Nierenempfänger nicht miteinander verwandt sind. Terasaki und Mitarbeiter fanden beispielsweise bei Transplantation von 388 Nieren von Ehepartnern ein Transplantatüberleben von 85% nach drei Jahren, bei Transplantation von 129 Nieren nichtverwandter Spender ein Transplantatüberleben von 81%, ein Transplantatüberleben von 82% durch die Lebendspende von 3368 Nieren der Eltern und von 70% bei Transplantation von 43341 Nieren von Leichennierenspendern (Terasaki PI, N Engl J Med 333:333-336, 1995). Daten von 2005 zeigen ein 1-, 3- und 5-Jahres-Transplantatüberleben von 95, 88 und 80% bei Lebendnierenspende und von 91, 80 und 70% bei Leichennierenspende (Andreoni KA, Am J Transplant 7:1359-1375, 2007). Auch das Patientenüberleben ist bei Transplantation nach Lebendnierenspende besser (Port FK, Am J Transplant 7:1319-1326, 2007). Die Rate an Lebendnierenspenden steigt weltweit und macht gegenwärtig in den USA bereits etwa 50% aller Nierentransplantationen aus (Davis CL, J Am Soc Nephrol 16:2098-2110, 2005), in Deutschland im Jahr 2004 dagegen nur 16,1% (Weitz J, Clin Transplant 20[Suppl 17]:13-16, 2006). Unter den Ehepaaren kommen 2,1-8,2 mal mehr Nieren von den Ehefrauen als von den Ehemännern. Nach Untersuchungen aus Toronto entscheiden sich von den möglichen Kandidaten 36% der Ehefrauen, aber nur 6,5% der Ehemänner letztendlich zur Nierenspende (Zimmerman D, Am J Kidney Dis 36:534-540, 2000). Väter, Söhne, Brüder und Ehemänner sind als Lebendnierenspender in den meisten Ländern unterrepräsentiert.

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Tags: nephro-news transplant gender geschlechtsspezifisch 

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