NEPHRO-News
Ein hoher Blutdruck ist bei Peritonealdialysepatienten häufig. Die
Prävalenz der Hypertonie wird je nach Patientenpopulation und
Definition der Hypertonie mit 29-88% angegeben (Cocchi R, Nephrol Dial
Transplant 14:1536-1540, 1999; Rocco MV, Am J Kidney Dis 30:165-175,
1997). Nach Einleitung der Peritonealdialysebehandlung kommt es zu einer
effektiven Blutdrucksenkung, meist durch Korrektur der bei terminal
niereninsuffizienten Patienten häufig zu beobachtenden Überwässerung.
Nach 6-12 Monaten lässt sich häufig ein Wiederanstieg des Blutdrucks
nachweisen. Eine Ursache ist die zunehmende Hypervolämie der
Peritonealdialysepatienten mit Abnahme der residualen Nierenfunktion
(Menon MK, Nephrol Dial Transplant 16:2207-2211, 2001).
Auch bei Peritonealdialysepatienten ist ein hoher Blutdruck mit
kardiovaskulären Komplikationen assoziiert: Linksventrikuläre
Hypertrophie (Wang MC, Perit Dial Int 21:36-42, 2001; Koc M, Nephrol
Dial Transplant 17:1661-1666, 2002), Schlaganfall, ischämische
Herzerkrankung und Herzinsuffizienz (Goldfarb-Ramyantzev AS, Nephrol
Dial Transplant 20:1693-1701, 2005). Vor allem die systolische
Hypertonie ist bei Peritonealdialysepatienten ein unabhängiger
Risikofaktor für die Mortalität. Ursache dafür ist die Steifigkeit der
Gefäße und die Hypervolämie der Patienten (Jager KJ, Kidney Int
55:1476-1485, 1999). Umgekehrt zeigen Daten von 1053
Peritonealdialysepatienten (mittleres Alter 57,2 ± 15,3 Jahre) des
amerikanischen Dialyseregisters, dass systolische Blutdruckwerte <
111 mmHg mit einer höheren Mortalität assoziiert waren als normale oder
erhöhte systolische Blutdruckwerte. Bei etwa 35% dieser
Peritonealdialysepatienten lagen die systolischen Blutdruckwerte
zwischen 140 und 160 mmHg. Eine aggressive Behandlung der Hypertonie
wird daher bei Peritonealdialysepatienten nicht empfohlen
(Goldfarb-Ramyantzev AS, Nephrol Dial Transplant 20:1695-1701, 2005).
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nephro-news dialyse hypertensiologie hypertonie bluthochdruck pd peritonealdialyse
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.