INTENSIV-News
Extracorporeal membrane oxygenation for severe acute respiratory distress syndrome.
Combes A, Hajage D, Capellier G, Demoule A, Lavoué S, Guervilly C, Da Silva D, Zafrani L, et al. N Engl J Med 2018; 378:1965-1975
Im Mai diesen Jahres erschien die langjährig ersehnte Studie zum Einsatz
der veno-venösen ECMO bei akutem Lungenversagen (ARDS) von Alain Combes
und Mitarbeitern im New England Journal of Medicine (Combes A; N Engl J
Med 2018; 378:1965). Viel wurde seit 2009 über die Limitationen der bis
dato größten randomisierten Studie zum ECMO-Einsatz bei schwerem ARDS
bei Erwachsenen, dem CESAR-Trial diskutiert (Peek GJ; Lancet 2009;
374:1351). Insbesondere die fehlende Standardisierung der Kontrollgruppe
im CESAR-Trial und das ethisch zweifelhafte Verbot eines Wechsels von
der Kontrollgruppe in die Studiengruppe (bei lebensbedrohlicher
Hypoxämie) hatte seither viel Kritik ausgelöst.
Beide
Limitationen dieser Untersuchung sind im jetzt präsentierten „ECMO to
Rescue Lung Injury in Severe ARDS“ (EOLIA-Trial) aufgelöst worden.
Allerdings ist die Interpretation der Ergebnisse insbesondere durch die
Möglichkeit des Cross-over und die eingeschränkte Fallzahl aus streng
wissenschaftlich-statistischer Sicht erheblich erschwert.
Die
Studie wurde nach einer Rekrutierungszeit von mehr als vier Jahren
vorzeitig mit insgesamt 249 eingeschlossenen Patienten abgebrochen, da
nicht zu erwarten war, dass die statistische Signifikanz mit der
geplanten Fallzahl von 331 hätte erreicht werden können – eine
Besonderheit bei klinischen Studien, die Patienten vor unnötiger
Randomisierung schützt.
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Tags: intensiv-news pneumologie beatmung ecmo ards lungenversagen cesar-studie eolia-studie
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