IgM bei schwerer Pneumonie – Die CIGMA-Studie:

Die Datenlage vor CIGMA: Adjunktive Sepsistherapie mit Immunglobulinen

Eine der am längsten praktizierten adjunktiven Sepsis-Therapiemaßnahmen ist die intravenöse Gabe von Immunglobulinen, mit ersten kontrollierten Prophylaxe- und Therapiestudien bereits in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Zum einen kamen Präparate zum Einsatz, die ausschließlich Immunglobulin G enthalten (IgG), zum anderen wurde das einzige IgM-haltige Präparat Pentaglobin^® eingesetzt, das 12% IgM, 12% IgA und 76% IgG enthält.

In diese ersten Studien sind nur wenige Patienten (24-150) – nach unseren heutigen Vorstellungen zu wenige – randomisiert worden. Nichtsdestotrotz zeigten einige dieser frühen Studien eine Letalitätssenkung durch Immunglobulin. Die erste Cochrane-Metaanalyse vor zwanzig Jahren (Alejandria MM; Cochrane Database Syst Rev 2000; [2]:CD001090) bescheinigte der adjuvanten Sepsistherapie mit polyklonalen i.v.-Immunglobulinen eine Letalitätsreduktion von 40% (RR=0,60; 95% KI 0,47-0,76), mit der Schlussfolgerung, dass diese signifikant die Sterblichkeit senken und als adjuvante Therapie bei Sepsis und septischem Schock eingesetzt werden können.

In den zahlreichen nachfolgenden Metaanalysen fanden sich bei Einsatz des IgM-haltigen Präparates sogar noch ausgeprägtere Letalitätssenkungen als bei reinen IgG-Lösungen. Ein aktu­alisierter Cochrane-Bericht betonte allerdings schon 2002, dass große randomisierte Studien erforderlich seien, um diese positive Aussage zu untermauern (Alejandria MM; Cochrane Database Syst Rev 2002; [1]:CD001090).