INTENSIV-News
Durch eine Bündelung von wissenschaftlichen Initiativen und gesundheitspolitischen Aktivitäten seitens der Studiengruppe SepNet und der Deutschen Sepsis-Gesellschaft sind in den Jahren 2002-2011 Fortschritte gemacht worden, um die unverändert hohe Letalität und Morbidität der Sepsis in Deutschland zu reduzieren.
So ist mit der Einführung eines neuen klassifikatorischen – seit kurzem
auch international verbindlichen – Systems im ICD-10-GM für die
Definition der septischen Syndrome (Sepsis, schwere Sepsis, septischer
Schock) das Sepsisverständnis für Ärzte, Wissenschaftler,
Forschungsförderungsinstitutionen, Laien, aber auch für die politischen
und wirtschaftlichen Akteure im Gesundheitssystem transparenter
geworden.
Darüber hinaus ist es heute mit neuen labordiagnostischen Methoden
möglich, die Sepsis früher zu diagnostizieren und hinsichtlich des
Erfolges therapeutischer Maßnahmen zu überwachen. Unter anderem gehört
der Sepsismarker Procalcitonin mittlerweile zu den am meisten
favorisierten Methoden und ist in vielen Krankenhäusern in Deutschland
bereits Teil des Standardarmentariums einer modernen Sepsisdiagnostik.
Die Ergebnisse der Prävalenzstudie des SepNet (Engel C, Intensive Care
Med 2007; 33:606) haben nicht nur unter Ärzten, sondern auch im gesamten
deutschen Gesundheitssystem eine erhebliche Resonanz gefunden. Auf der
Grundlage dieser epidemiologischen Daten von hoher Repräsentativität ist
eine wissenschaftlich begründete Einschätzung der Krankheitslast, die
der Sepsis in Deutschland geschuldet ist, erstmalig für alle Akteure im
deutschen Gesundheitswesen möglich.
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Tags: intensiv-news sepsis defizite forschung
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