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Interpretation des Säure-Basen-Haushaltes

„Stewart´s Approach“ für Jedermann


Stewart´s Approach ist eine Ergänzung zur traditionellen Säure-Basen-Analyse (siehe auch Intensiv-News Heft 3/2007); er erlaubt eine differenzierte Beurteilung und Quantifizierung der Komponenten, aus denen sich der metabolische Teil des Säure-Basen-Haushalts zusammensetzt. Der netto metabolische Säure-Basen-Haushalt wird am Standard Base Excess (SBE) gemessen. Anhand eines erniedrigten bzw. erhöhten SBE wird die Diagnose „netto metabolische Azidose“ bzw. „netto metabolische Alkalose“ gestellt. Der Begriff „netto“ bringt zum Ausdruck, dass der SBE und somit der netto metabolische Säure-Basen-Haushalt das Resultat mehrerer Einflüsse ist und dass somit auch mehrere metabolische Azidosen und/oder Alkalosen gleichzeitig vorliegen können.

Mithilfe von Stewart´s Approach kann nun analysiert werden, welcher Einfluss bzw. welche Einflüsse für eine netto metabolische Säure-Basen-Störung verantwortlich ist bzw. sind. Somit kann der Typ einer netto metabolischen Säure-Basen-Störung benannt werden (z.B. hyperchlorämische Azidose oder hypoalbuminämische Alkalose). Anhand des Typs der metabolischen Säure-Basen-Störungen kann in der Folge abgeleitet werden, welche klinischen Ursachen für die metabolischen Säure-Basen-Störungen in Frage kommen. z.B. kann eine metabolische Azidose vom Typ der hyperchlorämischen Azidose nicht durch erhöhte Ketonkörper, sehr wohl aber durch Infusion von Ringer-Lösung oder Kochsalzlösung bedingt sein.

Die Vorteile dieses „Approaches“, der die konventionelle Betrachtungsweise ergänzt, aber nicht überflüssig macht, in der Interpretation des Säure-Basen-Haushaltes sind also offensichtlich.

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Tags: intensiv-news blutgasanalyse säuren basen 

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