INTENSIV-News
Delayed time to defibrillation after in-hospital cardiac arrest.
Chan
PS, Krumholz HM, Nichol G, et al. N Engl J Med 2008; 358:9-17
Saint Luke's Mid-America Heart Institute, Kansas City, MO 64111, USA.
BACKGROUND:
Expert guidelines advocate defibrillation within 2 minutes after an
in-hospital cardiac arrest caused by ventricular arrhythmia. However,
empirical data on the prevalence of delayed defibrillation in the United
States and its effect on survival are limited.
METHODS: We
identified 6789 patients who had cardiac arrest due to ventricular
fibrillation or pulseless ventricular tachycardia at 369 hospitals
participating in the National Registry of Cardiopulmonary Resuscitation.
Using multivariable logistic regression, we identified characteristics
associated with delayed defibrillation. We then examined the association
between delayed defibrillation (more than 2 minutes) and survival to
discharge after adjusting for differences in patient and hospital
characteristics.
RESULTS: The overall median time to defibrillation
was 1 minute (interquartile range, <1 to 3 minutes); delayed
defibrillation occurred in 2045 patients (30.1%). Characteristics
associated with delayed defibrillation included black race, noncardiac
admitting diagnosis and occurrence of cardiac arrest at a hospital with
fewer than 250 beds, in an unmonitored hospital unit, and during
after-hours periods (5 p.m. to 8 a.m. or weekends). Delayed
defibrillation was associated with a significantly lower probability of
surviving to hospital discharge (22.2%, vs. 39.3% when defibrillation
was not delayed; adjusted odds ratio, 0.48; 95% confidence interval,
0.42 to 0.54; P<0.001). In addition, a graded association was seen
between increasing time to defibrillation and lower rates of survival to
hospital discharge for each minute of delay (P for trend <0.001).
CONCLUSION: Delayed defibrillation is common and is associated with lower rates of survival after in-hospital cardiac arrest.
In den Vereinigten Staaten erleiden 225.000 Patienten im Jahr einen plötzlichen Herztod und versterben, bevor sie das Krankenhaus erreichen. Im Krankenhaus kommt es Schätzungen zu Folge bei 370.000 bis 750.000 Patienten zu einem Herz-Kreislaufstillstand mit nachfolgender Reanimation (Ballew KA; Resuscitation 1995; 30:203). Die häufigste Ursache des Herz-Kreislaufstillstands bleibt intrahospital wie außerhalb des Krankenhauses die ischämische Herzkrankheit.
Die Prognose der Patienten ist variabel und hängt von verschiedenen Gegebenheiten wie Alter, beobachtetem/nicht beobachtetem Herz-Kreislaufstillstand, Art der primären Herzrhythmusstörung (Kammerflimmern, Asystolie, pulslose elektrische Aktivität), reibungslosem Ablauf der Primärversorgung ("chain of survival"), Hautfarbe oder sozioökonomischen Faktoren ab. Die Angaben zur Sterblichkeit nach Reanimation variieren sehr stark und liegen außerhalb des Krankenhauses zwischen 67% bis 96%. Auch innerhalb des Krankenhauses überleben viele Patienten einen Herz-Kreislaufstillstand nicht: Sterblichkeiten zwischen 76% und 95% werden berichtet (Robinson; Chest 1994; 105:991).
Die neurologische Prognose erfolgreich reanimierter Patienten ist ebenfalls düster: Nach primär erfolgreicher kardiopulmonaler Reanimation (CPR) entwickeln etwa 30 bis 50% aller langzeitüberlebenden Patienten schwere neurologische Defizite bis hin zu persistierenden Komazuständen mit Übergang in einen nicht reversiblen, persistierenden vegetativen Status.
Auch im Krankenhaus ist die Prognose der Patienten nach Reanimation von
einer Reihe von Faktoren abhängig. Dabei ist es entscheidend, wie
schnell nach eingetretenem Herz-Kreislaufstillstand adäquate
Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden. Kammerflimmern und pulslose
ventrikuläre Tachykardien sind die häufigsten ursächlichen
Herzrhythmusstörungen. Daher muss bei diesen Patienten schnellstmöglich
eine Defibrillation durchgeführt werden. Die Bethesda-Konferenz fordert
eine Defibrillation innerhalb von 2 Minuten nach Diagnose des
Herz-Kreislaufstillstands (Ewy GA; JACC 2000; 35:832). Die Leitlinien
des European Resuscitation Council (ERC) empfehlen die Defibrillation
innerhalb der ersten 3 Minuten (Nolan JP; Resuscitation 2005;
67:S1-S39).
In der vorliegenden amerikanischen Arbeit wird der Frage nachgegangen,
wie oft eine verzögerte Defibrillation nach Herz-Kreislaufstillstand
dokumentiert wird und ob zwischen der verzögerten Therapie und dem
Überleben ein Zusammenhang besteht.
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Tags: intensiv-news notfallmedizin defibrillation herzstillstand
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