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Intensivmedizin

Nicht nur patienten- sondern auch familienorientiert!


Family satisfaction in the ICU: differences between families of survivors and nonsurvivors.

Wall RJ, Curtis JR, Cooke CR, et al.                                                                                                                       Chest 2007 Nov; 132:1425-33

Department of Medicine, University of Washington, Seattle, WA 98104, USA.06902, USA.

BACKGROUND: We previously noted that the families of patients dying in the ICU reported higher satisfaction with their ICU experience than the families of survivors. However, the reasons for this finding were unclear. In the current study, we sought to confirm these findings and identify specific aspects of care that were rated more highly by the family members of patients dying in the ICU compared to family members of ICU survivors.
METHODS: A total of 539 family members with a patient in the ICU were surveyed. Family satisfaction was measured using the 24-item family satisfaction in the ICU questionnaire. Ordinal logistic regression identified which components of family satisfaction were associated with the patient's outcome (i.e., whether the patient lived or died).
RESULTS: A total of 51% of respondents had a loved one die in the ICU. Overall, the families of patients dying in the ICU were more satisfied with their ICU experience than were families of ICU survivors, and the largest differences were noted for care aspects directly affecting family members. Significant differences were found for inclusion in decision making, communication, emotional support, respect and compassion shown to family and consideration of family needs (p < 0.01).
CONCLUSIONS: The families of patients dying in the ICU were more satisfied with their ICU experience than were the families of ICU survivors. The reasons for this difference were higher ratings on family-centered aspects of care. These findings suggest that efforts to improve the support of ICU family members should focus not only on the families of dying patients but also on the families of patients who survive their ICU stay.


Das Ende des Lebens ist ein Teil des Lebens. So wie die Geburt der natürliche Schritt in das Leben ist, ist der Tod der natürliche Schritt aus dem Leben heraus. Trotzdem: Das Thema Tod verdrängen die meisten vor sich selber, aber auch im Familien- und Freundeskreis. Manchmal ist erst der Tod eines nahe stehenden Menschen der Anlass, sich über die letzte Lebensphase Gedanken zu machen: Wie will ICH sterben, wo will ich der Medizin Grenzen setzen? Was soll mit meinem Körper geschehen (Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit, Friedrich-Ebert-Stiftung 2005). Von den 552.157 Todesfällen sechs amerikanischer Bundesstaaten werden 38,3% in Krankenhäusern registriert, 22,4% der Todesfälle treten dabei auf einer Intensivstation ein, das sind 59% aller Sterbefälle im Krankenhaus (Angus DC; Crit Care Med 2004; 32:638). Somit sind sterbende Patienten auf der Intensivstation keine Ausnahme – im Gegenteil, für die Mitarbeiter der Intensivstationen ist der Umgang mit Sterbenden und dem Tod Bestandteil ihrer täglichen Arbeit.

Das amerikanische Institute of Medicine fordert von einer qualitativ hochwertigen Behandlung, dass sie sicher, rechtzeitig, effektiv, effizient, angemessen und patientenzentriert durchgeführt wird (Institute of Medicine. Crossing the quality chasm: A new health system for the 21st century. Washington, DC: National Academy Press, 2001). In diesem Zusammenhang spielt die Familie kritisch kranker Patienten eine zentrale, wenn nicht herausragende Rolle. Der Intensivpatient selber – und v. a. der schwerkranke, sterbende Patient - ist häufig genug nicht in der Lage, Entscheidungen zu treffen und wünscht immer wieder zu Recht, dass die Familie in den Entscheidungsprozess einbezogen wird. Somit sollte eine qualitativ hochwertige Intensivbehandlung nicht nur patientenzentriert, sondern auch familienzentriert stattfinden.

In einer kürzlich durchgeführten Untersuchung zeigte sich eine höhere Zufriedenheit Angehöriger verstorbener im Vergleich zu Angehörigen überlebender Intensivpatienten (Wall RJ; Crit Care Med 2007; 35:1084). Die hier diskutierte Studie geht diesem Phänomen nach und versucht Gründe für diese unerwartet höhere Zufriedenheit zu identifizieren.

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Tags: intensiv-news intensivstation angehörigenbetreuung 

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