INTENSIV-News
Evaluation of clinical safety and beneficial effects of a fish
oil containing lipid emulsion (Lipoplus, MLF541): Data from a
prospective, randomized, multicenter trial.
Wichmann MW,
Thul P, Czarnetzki HD, et al. Crit Care Med
2007; 35:700-6
Department of Surgery, Ludwig-Maximilians University, Klinikum Grosshadern, Marchioninistrasse 15, 81377 Munich, Germany.
OBJECTIVE:
To prove safety and effectiveness of a lipid emulsion enriched with n-3
fatty acids from fish oil (Lipoplus) within the setting of parenteral
nutrition of patients after major abdominal surgery and to determine
whether there are effects on outcome parameters.
DESIGN: Prospective, randomized, double-blind, multicenter trial.
SETTING: University and surgical teaching hospitals.
PATIENTS:
After obtaining informed consent, 256 patients undergoing major
abdominal surgery were randomized. Parameters of safety, effectiveness
and outcome were routine laboratory parameters, complication rates,
length of stay in the intensive care unit and length of hospital stay.
In addition we determined in patient subgroups of 30 patients each, the
changes of the content of selected long-chain polyunsaturated fatty
acids, the leukotriene synthetic capacity and the antioxidant
alpha-tocopherol.
INTERVENTIONS: Participating patients were
randomized to receive either Lipoplus (group I; n = 127 patients) or
Intralipid (group II; n = 129 patients). Parenteral nutrition was
initiated immediately after surgery and ended on day 5 after surgery.
MEASUREMENTS
AND MAIN RESULTS: No significant differences between groups I and II
were observed when comparing routine laboratory parameters during the
perioperative period. Plasma levels of eicosapentaenoic acid,
leukotriene B5 and antioxidant content were significantly increased in
group I. Furthermore, there was a significantly shorter length of
hospital stay of approximately 21% (17.2 vs. 21.9 days; p = .0061) in
group I.
CONCLUSIONS: Our findings indicate that the administration
of Lipoplus in the postoperative period after major abdominal surgery is
safe and results in a significantly shorter length of hospital stay.
Administration of n-3 polyunsaturated fatty acids in the postoperative
period can be considered a valuable choice for patients requiring
parenteral nutrition after major abdominal surgery.
In den letzten Jahren ist eine heftige Diskussion um mögliche nachteilige Effekte von den konventionellen Sojaöl-reichen Fettemulsionen vom Typ "Intralipid" in der parenteralen Ernährung von Intensivpatienten aufgetreten. Es ist mittlerweile klar geworden, dass Fett nicht nur einen Energieträger darstellt, sondern als Membranbaustein, als Vorstufe von Hormonen und Lipidmediatoren multiple biologische Wirkungen entfalten kann:
Immunmodulatorische, vasoaktive, prooxidative bzw. "proinflammatorische" Effekte. Je nach Verhältnis der Zufuhr von Fettsäuren aus der n-3 bzw. der n-6 Familie kann die Art der nachgeschaltenen Bildung von Lipidmediatoren beeinflusst werden. PUFA der n-6 Familie werden die Bildung von vasokonstriktorischen, thrombozytenaggregationsfördernden, immunstimulierenden, prooxidativen und proinflammatorischen Lipidmediatoren begünstigen, während Fettsäuren der n-3 Familie, insbesondere Fischöl, die Bildung von Eicosanoiden mit gegenteiligen Effekten fördern. Fett kann damit und dies ist der entscheidende Punkt, den inflammatorischen Zustand (SIRS, Sepsis) eines Intensivpatienten beeinflussen (Pluess TT; Intensiv Care Med 2007, 33:781).
Wegen der möglichen Nachteile der "alten" PUFA-betonten Emulsionen haben medizinische Gesellschaften die Empfehlungen abgegeben, diese nicht mehr zu verwenden und auf neue, modifizierte Emulsionen umzustellen. Diese neueren Emulsionen enthalten nicht mehr ein einziges Öl, sondern sind Mischemulsionen mit unterschiedlichen Kombinationen aus Sojaöl, Kokosöl/MCT, Olivenöl und/oder Fischöl.
Bisher stützte sich die Empfehlung, diese neuen Emulsionen zu verwenden, vorwiegend auf experimentelle Studien oder ex-vivo Ergebnisse an Zellsystemen. Bei klinischen Studien waren lediglich eher weiche "Surrogat-Parameter", wie etwa Leukotrienkonzentrationen im Plasma verfügbar. Nunmehr erscheinen jedoch zunehmend Studien mit klinisch relevanten Endpunkten, die Vorteile für die Fettemulsionen der neueren Generation nahelegen.
Für eine parenterale Ernährung mit einer Olivenöl-hältigen Emulsion hatte Huschak et al. nachgewiesen, dass diese bei Intensivpatienten (allerdings gegenüber einer Fett-freien Ernährung) zu einer Dämpfung der inflammatorischen Reaktion, zu einer Verminderung der Sepsis-Scores, zu einer Verminderung der Beatmungsdauer und Verkürzung des Spitalsaufenthaltes führt (Intensive Care Med 2005; 31:1202).
Für Fisch-Öl supplementierte parenterale Ernährung wurde in einer offenen, nicht-randomisierten Multicenter-Studie gezeigt, dass die Gabe von omega-3-Fettsäuren in einer dosisabhängigen Weise zu einer Reduktion der Krankenhausaufenthaltsdauer, des Antibiotikaverbrauchs und auch der Spitalsmortalität führen könnte (Heller AR; Crit Care Med 2006; 34:972).
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Tags: intensiv-news ernährung parenteral fett olivenöl fischöl
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