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Don't forget Nutrition

Künstliche Ernährung ist kein Luxus!


Wenn Sie einem schockierten Patienten nicht adäquat Volumen bzw. Katecholamine verabreichen, wird er sterben, wenn Sie einem Patienten mit Sepsis nicht das richtige Antibiotikum geben, wird er ebenfalls sterben und Sie werden auch wissen, warum. Wenn Sie keine oder nicht die richtige Ernährung verabreichen, wird die Prognose des Patienten ebenfalls schlecht sein, ohne dass Sie den schlechten Krankheitsausgang in Zusammenhang mit der insuffizienten Ernährung bringen werden.

Weil man eben keine unmittelbaren Effekte sieht, ist die Ernährung an vielen Stationen leider (noch immer) "Hintergrundmusik", auf die nicht besonders geachtet wird ("Ernährung? Machen wir eh"). Dieser ernährungstherapeutische "Nihilismus" wird durch die transatlantisch weit verbreitete Meinung gefördert, dass man bei Intensivpatienten einmal bis zu 10 Tage zuwarten sollte, ob er wieder essen wird, "dann könne man ja weiter sehen und immer noch mit der Ernährung anfangen".

In den letzten Jahren wird immer deutlicher, dass Immunkompetenz und Wundheilung, ja die inflammatorische Reaktion des Gesamtorganismus entscheidend durch ernährungsbedingte Faktoren beeinflusst werden, dass bislang meist vernachlässigte metabolische Faktoren eine entscheidende Rolle in der Pathophysiologie und Prognose von intensivmedizinischen Krankheitsbildern, wie dem MODS, spielen. Ernährung muss heute einen Fixbestandteil, einen der Grundpfeiler jeder intensivmedizinischen Therapie darstellen. Ernährung ist mehr, als nur die Zufuhr von Energie und Stickstoff, ernährungstherapeutische Maßnahmen haben sich weiterentwickelt von einer rein quantitativen Deckung von Bedarfszahlen, von Energie und Stickstoff, zu einer spezifischen Form der metabolischen Intervention, der Induktion von qualitativen Effekten auf definierte metabolische Funktionen.

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Tags: intensiv-news ernährung inflammation enteral parenteral 

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