INTENSIV-News
Einleitung zum Thema:
Wie traurig, wenn jemand, umgeben von Wasser, laut aufschreit vor Durst
(Zitat aus Juchli, 7. Auflage)
Enterale
Ernährung, so früh wie möglich, ist die Devise auf der Intensivstation.
Dies war nicht immer so. Die parenterale Ernährung war lange Zeit der
Weg für die Ernährung des Intensivpatienten. Durch zahllose
Untersuchungen wurde die Erkenntnis gewonnen, dass die enterale
Ernährung durch nichts ersetzt werden kann. Die Produktauswahl ist sehr
vielfältig. Für viele Erkrankungen gibt es angepasste, industriell
gefertigte Produkte. Ein weiterer Diskussionspunkt stellt die Art der
enteralen Ernährung dar. Ob im Bolus oder kontinuierlich enteral ernährt
werden soll. Diese Frage wird sich jede Intensivstation selbst
beantworten.
Jede Station wird ihr eigenes Konzept entwerfen und
ihre Erfahrungen sammeln. Der Ernährungsweg ist auch ein Thema für sich.
Der derzeitige Trend favorisiert die Ernährung über die Duodenalsonde.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Es kann kontinuierlich ernährt werden,
der Magensaft kann bei mehrlumigen Sondenarten abfließen. Dies erweist
sich bei Pflegemaßnahmen wie z.B. beim endotrachealen Absaugen oder der
Lagerung auf den Bauch als günstig. Die Ernährung muss nicht
unterbrochen werden. Hingegen bei der gastralen Ernährung kommt es immer
wieder zu Unterbrechungen z.B. durch Transporte, Lagerung,
endotracheales Absaugen etc. und auch durch Vergesslichkeit. In Studien
wird nachgewiesen, dass es bei dieser Art der enteralen Ernährung zu
ausgedehnten Nahrungspausen kommt und eine ausreichende Ernährung nicht
immer gewährleistet ist. Gerade für die Genesung ist eine ausreichende
Kalorienzufuhr notwendig und wichtig. Hunger sollte es auf der
Intensivstation nicht geben.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
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