Themen der aktuellen Ausgaben

 

Duodenalsonden in der Intensivmedizin


Ein Hauptproblem der enteralen Ernährung von Intensivpatienten ist die beeinträchtigte Magenmotilität. In diesen Fällen kann mit konventionellen Magensonden keine ausreichende enterale Nährstoffzufuhr erzielt werden. Da die Dünndarmfunktion zumeist nicht beeinträchtigt ist, kann mittels Duodenalsonden die Gastroplegie umgangen werden.

Indikationen & Kontraindikationen:

Häufige Ursachen für Gastroplegie sind Sepsis, Schädel-Hirn-Trauma und bauchchirurgische Eingriffe. Eine Indikation für die streng jejunale Ernährung ist die akute Pankreatitis. Bei Patienten mit erhöhtem gastroösophagealem Reflux, wie er bei häufigem Lagewechsel bzw. kinetischer Therapie beobachtet wird, kann das Aspirationsrisiko mittels Duodenalsonden reduziert werden. Im Falle von gastrointestinalen Obstruktionen oder ausgeprägten Blutungen ist die enterale und somit auch die duodenal/jejunale Ernährung kontraindiziert. Unittelbar nach einer Magenoperation ist zwar die endoskopische Duodenalsondenplazierung kontraindiziert, alternativ kann intraoperativ eine chirurgische Sondenlegung erfolgen.

Sondenmodelle

Das Angebot an Sonden ist umfangreich und unterscheidet sich bis auf den Preis nur geringfügig (Material: Silikon oder Polyurethan; Kaliber: 8-10 Fr bei einlumigen und 16-18 Fr bei zweilumigen; Länge: 125 – 170 cm; Preis 150 bis 1.700 öS) (Abb. 1a+b).

Bei Intensivpatienten haben sich zweilumige Sonden, d.h. solche mit zusätzlichem Magenlumen, bewährt. Die Vorteile dieser Sonden sind die Möglichkeit der gastralen Dekompression sowie der Medikamentengabe über das Magenlumen, wodurch

a) die enterale Ernährung nicht unterbrochen werden muß und
b) mögliche Interaktionen zwischen Medikamenten und Nahrungsbestandteilen minimiert werden.

Falls nur einlumige Duodenalsonden zur Verfügung stehen, ist bei Intensivpatienten eine zusätzliche Magensonde notwendig.

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: intensiv-news ernährung enteral duodenalsonden 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere