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Adrenomedullin-Antikörper bei Sepsis


Safety and tolerability of non-neutralizing adrenomedullin antibody adrecizumab (HAM8101) in septic shock patients: The AdrenOSS-2 phase 2a biomarker-guided trial.    

Laterre PF, Pickkers P, Marx G, Wittebole X, Meziani F, Dugernier T, Huberlant V, et al.

Intensive Care Med 2021; 47:1284-1294

 

Ein profundes Wissen über die Physiologie ist mindestens hilfreich, wenn (intensivstationäre) Patienten therapiert werden. Tritt ein septischer Schock auf, ist ein messbarer Parameter die Vasodilatation und der damit einhergehende Blutdruckabfall. Eine vaskuläre Hyperpermeabilität und ein Ödem bilden sich schon früh im Rahmen einer globalen Störung der endothelialen Barriere aus (Lee WL; N Engl J Med 2010; 362:1804).

Einer der Schlüsselregulatoren für die Stabilität dieser Barriere ist das Adrenomedullin (ADM). Unter anderem im Rahmen einer Sepsis wird die Freisetzung des ADM durch Hypoxie, oxidativen Stress, Proinflammation und Infektion durch eine Triggerung über Zytokinliberation sowie durch bakterielle Wandbestandteile wie Lipopolysaccharid (LPS) oder Lipopeptide (LP) ­stimuliert.

Die systemische Inflammation führt zu einem Kapillarleck und, als Mechanismus zur Wiederherstellung der vaskulären Integrität, zu einer Erhöhung des Adrenomedullins (ADM), das zwischen Plasma und Interstitium diffundiert. Eine Erhöhung des interstitiellen ADM führt zu einer Relaxation der glatten Muskulatur und damit zur Ausbildung des (septischen) Schocks.

Der monoklonale Antikörper Adrecizumab (ab 2021 INN: Enibarcimab) bindet unter Erhalt der Funktionalität an ADM (Abbildung). So wird die intravasale Konzentration gesteigert, die interstitielle Konzentration vermindert und dadurch die vaskuläre Integrität wiederhergestellt und die Vasodilata­tion verringert.

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Tags: intensiv-news intensivmedizin infektiologie sepsis adrenomedullin septischer schock adrenoss-2-studie 

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