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TARGET: Therapeutisches Drug Monitoring von Piperacillin/Tazobactam – war‘s das jetzt?


Effect of therapeutic drug monitoring-based dose optimization of piperacillin/tazobactam on sepsis-related organ dysfunction in patients with sepsis: A randomized controlled trial.     

Hagel S, Bach F, Brenner T, Bracht H, Brinkmann A, Annecke T, Hohn A, Weigand M, et al.

Intensive Care Med 2022; 48:311-321

 

“We know everything about antibiotics except how much to give”, sagte einst Maxwell Finland († 1987), einer der bekanntesten Infektiologen im letzten Jahrhundert (Goldberg J; Curr Opin Crit Care 2002; 8:435). Seitdem hat sich viel in unserem pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Verständnis von Antibiotika getan. Dennoch trifft die Aussage für einige Patienten heute genauso zu wie damals.

Dazu gehören auch Patienten mit einer Sepsis. Eine Sepsis führt zu erheblichen Veränderungen der Pharmakokinetik antiinfektiver Substanzen mit Störungen der Arzneistoffaufnahme, Verteilung, Metabolisierung und Ausscheidung (Brinkmann A; Krankenhaushy­giene up2date 2021; 16:187).

Eine Vielzahl von Studien konnte zeigen, dass bei Patienten mit Sepsis die Arzneistoffclearance, und damit die adäquate Dosierung, bei gängigen Antibiotika wie zum Beispiel Piperacillin, Meropenem oder Linezolid um den Faktor 30-78 variieren kann (Abbildung) (Chiriac U; Antibiotics 2021; 10; Scharf C; J Intensive Care 2020; 8:86). Dadurch droht bei einem überwiegenden Teil der Patienten einerseits die Gefahr der Unterdosierung mit unzureichender therapeutischer Wirkung, andererseits ein überhöhter Blutspiegel mit dem Risiko unerwünschter toxischer Wirkungen. Bis zu 50% der kritisch kranken Patienten, die ein β-Laktam Antibiotikum nach Standarddosierung erhalten, erreichen das PK/PD-Ziel nicht, was mit einem schlechteren Behandlungsergebnis einhergeht (Roberts JA; Clin Infect Dis 2014; 58:1072).

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