INTENSIV-News
Ein wesentliches Element bei der Diagnostik der Sepsis ist die
Identifikation und Resistenztestung von Bakterien und Pilzen aus Blut.
Seit dem kulturellen Nachweis von Bakterien auf Kartoffelscheiben wurden
immer wieder neue Techniken zur besseren Diagnostik entwickelt. Im
Laufe der Jahre wurden die Detektionsmethoden verfeinert und
automatisiert mit dem Ziel, genauere Befunde mit weniger Aufwand zu
erreichen. Die Standard-Untersuchung ist heute die Blutkulturflasche,
deren Bebrütung in einem Automaten erfolgt.
Für eine weitere
Entwicklung stehen die Geschwindigkeit der Diagnostik und die Kosten im
Vordergrund. Dies stellt in der Praxis eine hohe Hürde dar und trotz
vielversprechender Ansätze konnte sich bisher noch keine Technologie
durchsetzen – warum?
Das Grundproblem ist folgendes: Der Nachweis
von Bakterien im Blut gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Bei einer Bakteriämie finden sich zwischen 1 und 10 Bakterien in einem
Milliliter Blut. Dies ist verschwindend wenig angesichts von jeweils
mehr als 10^9 Erythrozyten, 10^8 Thrombozyten und 10^6 Leukozyten.
Zudem
ähneln die biophysikalischen Eigenschaften der Blutbestandteile denen
von Bakterien. Beispielsweise hat Escherichia coli eine ähnliche Größe
wie Thrombozyten, sowie eine ähnliche Dichte wie Erythrozyten. Dies
erschwert die Auftrennung der Blutbestandteile und so lassen sich
Bakterien nur schwierig anreichern. Darüber hinaus kommen manche
Pathogene vorzugsweise intrazellulär vor.
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Tags: intensiv-news sepsis erreger-diagnostik infektiologie antibiotika-resistenzen sepsis-diagnostik
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