INTENSIV-News
Die globale Ausbreitung von SARS 2003, die Influenzapandemie 2009, die
jüngste Ebolakrise in Westafrika, MERS-CoV in Saudi-Arabien und Südkorea
zeigen, dass die Emergenz neuer Erreger und deren rapide globale
Dispersion eines der schwierigsten und wichtigsten gesellschaftlichen
Probleme des 21. Jahrhunderts ist.
Neben Wissenschaftlern aus
klassischen Disziplinen beschäftigen sich auch immer mehr Physiker,
Mathematiker, Informatiker und Komplexitätsforscher mit diesen
Phänomenen. Obwohl mathematische Modellierung in der Epidemiologie eine
lange Tradition hat [Bernoulli D; Math Phys Acad R Sci Paris 1760;
1-45] werden erst seit einigen Jahren detaillierte, realistische und
quantitative Computermodelle entwickelt, die von einer neuen Qualität
von Daten getragen, auf Supercomputern simuliert werden und mittlerweile
auch schon sehr gute prognostische Ergebnisse erzielen [Balcan D; J
ComputSci 2010; 1:132].
Mobilität und globale Ausbreitungsphänomene
Ein
Schlüsselfaktor bei der rapiden weltweiten Ausbreitung emergenter
Infektionskrankheiten ist die globale Mobilität. Das weltweite
Flugverkehrsnetz verknüpft mehr als 4.000 Flughäfen über mehr als 25.000
direkte Verbindungen (Abbildung 1). Mehr als drei Milliarden
Passagiere reisen auf diesem Netzwerk jedes Jahr und legen täglich
insgesamt mehr als 15 Milliarden Personenkilometer zurück. Das
entspricht dem dreifachen Radius unseres Sonnensystems.
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