GASTRO&HEPA-News
Short- and long-term outcomes of endoscopic submucosal dissection for undifferentiated early gastric cancer.
Abe
S, Oda I, Suzuki H, et al.
Endoscopy
2013; 45:703-7
National Cancer Center Hospital, Tokyo, Japan.
Das Siegelringzellkarzinom war bisher ein Tabuthema für die
minimal-invasive, geschweige denn endoskopische Therapie. Im Gegenteil,
in der chirurgischen Praxis wurde und wird immer noch sogar bei kleinen,
frühen Siegelringzellkarzinomen der große Schnitt im Sinne einer
Gastrektomie durchgeführt. Geschieht nun ein Paradigmenwechsel, wenn
auch schlecht differenzierte Karzinome endoskopisch therapiert werden?
Auf den ersten Blick – ja! Auf den zweiten Blick – wohl eher nein!
ESD als Grundlage für eine onkologisch vertretbare endoskopische Therapie
Überhaupt
erst möglich wurde der Ansatz einer endoskopischen Therapie durch die
Einführung der endoskopischen Submukosadissektion (ESD). Die ESD
ermöglicht die en-bloc Mukosaresektion auch größerer Areale (über 15 mm)
durch Submukosadissektion. Die Methode verbreitet sich langsam – aber
sicher – auch fern vom japanischen Mutterland der interventionellen
Endoskopie.
Vor einigen Jahren noch als höchst experimentell und nur für
„Endoskopie-Besessene“ als zugänglich betrachtet, hat diese Methode
zwischenzeitlich das Prädikat „Evidenz-basiert“ bekommen und somit sogar
den Einzug in Leitlinien (zumindest in Deutschland) gefunden. Bedingung
ist jedoch, dass die endoskopische Resektion mittels ESD tatsächlich
en-bloc mit histopathologischem R0-Status erfolgen sollte. Kann dies
gewährleistet werden, so wird basierend auf den japanischen Kriterien
aktuell bei oberflächlichen, auf die Mukosa begrenzten, gut
differenzierten Läsionen von kleiner als 2 cm Größe ohne makroskopische
Ulzeration eine endoskopische Resektion empfohlen. Nun, sobald Grenzen
gesetzt werden, gibt es Bestrebungen, diese zu hinterfragen und
gegebenenfalls auszuweiten.
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