Prophylaxe der Ösophagusvarizenblutung:

Die Prävention von Ösophagusvarizenblutungen wird seit vielen Jahren praktiziert. Die erste Methode, die hierfür angewandt wurde, war der prophylaktische porto-cavale Shunt.

Aufgrund der dabei aufgetretenen Komplikationen wie dem Auftreten von hepatischer Enzephalopathie und einer erhöhten Mortalität wurde die Methode in der Prophylaxe von Varizenblutungen rasch wieder verlassen. Auch die Sklerotherapie wurde initial enthusiastisch eingesetzt, bevor größere Studien eine hohe Komplikationsrate zeigten und die Methode in dieser Indikation nicht mehr eingesetzt wurde.

Seither herrschen unterschiedliche Auffassungen, wie Primär- und Sekundärprophylaxe von Ösophagusvarizenblutungen durchzuführen ist. Hepatologen unterstreichen die Notwendigkeit, den Pfortaderdruck zu senken und nicht nur durch Ligatur eine lokale Therapie durchzuführen. Nicht-selektive Beta-Blocker wie Propranolol haben gezeigt, dass bei adäquater Dosierung das Risiko einer Varizenblutung um 50% gesenkt werden kann und darüber hinaus auch das Risiko, aus einer hypertensiven Gastropathie zu bluten, reduziert wird. Dabei muss der portalvenöse Druck auf ≤12 mm Hg oder zumindest um 20% unter den Ausgangswert gesenkt werden. Das Hauptproblem bei der Therapie mit Beta-Blockern ist das Bestehen von Kontraindikationen bei 15% und das Auftreten von Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwäche oder Atemnot, die zu einem Therapieabbruch oder einer Dosisreduktion bei weiteren 15% der Patienten führen.