GASTRO&HEPA-News
Secondary prophylaxis of hepatic encephalopathy: An open-label randomized controlled trial of lactulose versus placebo.
Sharma
BC, Sharma P, Agrawal A, et al.
Gastroenterology 2009; 137:885-91
Department of Gastroenterology, G. B. Pant Hospital, New Delhi, India
Bei der hepatischen Enzephalopathie (HE) handelt es sich um ein
reversibles neuropsychiatrisches Syndrom, das im Rahmen eines akuten
oder chronischen Leberversagens auftritt.
Das Spektrum der klinischen Symptome einer HE ist sehr breit und reicht
von geringgradiger Beeinträchtigung des Patienten durch Müdigkeit,
Konzentrationsstörungen oder Veränderungen des Schlafrhythmus bis hin
zum Coma hepaticum.
Im Rahmen des Gastroenterologischen Weltkongresses 1998 in Wien wurde
eine Klassifikation erarbeitet, nach welcher Episoden einer HE in drei
Gruppen unterteilt werden: Als Typ A wird eine HE bezeichnet, die im
Rahmen eines akuten Leberversagens auftritt, als Typ B eine HE bei
portosystemischem Bypass ohne gleichzeitig bestehende relevante
Lebererkrankung und als Typ C wird eine HE klassifiziert, die als Folge
einer Cirrhosis hepatis auftritt. Eine HE, die im Rahmen einer
Leberzirrhose auftritt, wird nach ihrem zeitlichen Verlauf weiter
unterteilt in eine episodische HE und eine persistierende HE (Ferenci F
et al. Hepatology 2002). Unter dem Begriff „minimale HE“ versteht man
eine subklinische HE, die nur zu einer geringen Beeinträchtigung
kognitiver Funktionen führt und daher nicht aufgrund klinischer
Symptome, sondern nur durch spezielle psychometrische Tests (z. B.
number connection test und andere) diagnostiziert werden kann. Mit
Hilfe solcher psychometrischen Tests kann bei 50-80% aller Patienten mit
Leberzirrhose eine minimale HE festgestellt werden. Eine solche
minimale HE ist aus mehreren Gründen sehr bedeutend: Sie kann eine
relevante Einschränkung der Lebensqualität und der Leistungsfähigkeit
des Patienten zur Folge haben (Prasad S et al. Hepatology 2007), sie verursacht ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko, falls der Patient ein Auto lenkt (Wein C et al. Hepatology 2004) und die Wahrscheinlichkeit, dass sich in der weiteren Folge eine klinisch manifeste HE entwickelt, ist sehr hoch (Romero-Gomez M et al. Am J Gastroenterol 2001).
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Tags: gastro&hepa-news hepatologie neurologie enzephalopathie
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