Die Lernkurve bei der endoskopischen Submukosadissektion (ESD)

Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) ist ein relativ rezentes Verfahren zur en-bloc-Resektion schwieriger und großer mukosaler Läsionen, das vor allem in Japan zur Behandlung von Frühkarzinomen propagiert wird.

Während die ersten Daten vor allem zur Entfernung von Magenfrühkarzinomen publiziert wurden, werden die Indikationsgebiete immer weiter ausgedehnt und es liegen Daten zur Therapie von Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus und mukosalen Karzinomen des Rektums vor. Der Hauptvorteil der Methode besteht darin, dass auch ulcerierte Läsionen und Veränderungen mit einem Durchmesser größer als 2 cm zu einem hohen Prozentsatz in einem Stück entfernt werden können, was mit der etablierten Methode der Mukosaresektion in diesen Fällen meist nicht gelingt. Die R0-Resektionsrate beträgt auch bei den technisch besonders anspruchsvollen ESD im Ösophagus mehr als 90%. Erkauft wird dies mit einem relativ großen Anteil an Komplikationen: Vor allem Blutungen treten häufig auf, aber auch die Perforationsrate ist mit durchschnittlich 5% für Verhältnisse eines westeuropäischen Durchschnitts­endoskopikers hoch. Allerdings gelingt es in den meist japanischen Serien fast immer, die Komplikationen konservativ, d. h. endoskopisch zum Beispiel durch Clip-Applikation zu beherrschen.