NUTRITION-News
Urinary sodium excretion, blood pressure, cardiovascular disease, and mortality: A community-level prospective epidemiological cohort study.
Mente A, O‘Donnell M, Rangarajan S, McQueen M, Dagenais G, Wielgosz A, Lear S, Ah STL, Wei L, et al. Lancet 2018; 392:496-506
Es ist relativ gut belegt, dass es, zumindest auf der Ebene von
Populationen, zwischen dem Blutdruck und der Kochsalzzufuhr eine
positive Korrelation gibt. Laut Mozaffarian et al. liegt der
individuelle Salzkonsum weltweit derzeit im Mittel bei fast 10 g pro
Tag, er ist damit doppelt so hoch wie von der WHO empfohlen. In
derselben Arbeit war der Blutdruck pro 5.75 g zusätzlicher Salzzufuhr um
3.82 mmHg höher (Mozaffarian D; N Engl J Med 2014; 371:624). Ob man aus
dieser Assoziation allerdings auch ableiten kann, dass eine Reduktion
der Salzzufuhr den Blutdruck und vor allem damit das kardiovaskuläre
Risiko reduziert, wird extrem kontrovers diskutiert.
Mozaffarian
et al. postulierten zum Beispiel, dass die Blutdrucksenkung, die mit
einer Reduktion des Kochsalzkonsums von 10 auf 5 g pro Tag erreicht
wird, weltweit 9.5% (i. e. 161 Millionen) aller kardiovaskulären
Todesfälle verhindern würde. Allerdings gibt es keinen Beweis für diese
These aus prospektiven Interventionsstudien und Gegner argumentieren,
dass die Interaktion zwischen Kochsalz und kardiovaskulärer Morbidität
bzw. Mortalität viel komplexer ist und weit über den reinen
Blutdruckeffekt (positiv oder negativ) hinausgeht. John Manley vertrat
bereits 1884 die Meinung: „The universal existence of an appetite for
salt indicates that the substance serves more important functions than
that of merely gratifying the palate (Manley JJ; 1884; London Williams
Clowes and Sons).
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nutrition-news ernährung kardiologie hypertensiologie kochsalz blutdruck
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.