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Subkutane Ernährung:

Methode mit Zukunft?


Safety and Efficacy of Subcutaneous Parenteral Nutrition in Older Patients: A Prospective Randomized Multicenter Clinical Trial. 

Zaloga GP, Pontes-Arruda A, Dardaine-Giraud V, Constans T;                                                     J Parenter Enteral Nutr 2017; 41:1222-1227
Clinimix Subcutaneous Study Group.


Consumption of gluten free products increases heavy metal intake.       

Caccialanza R, Constans T, Cotogni P, Zaloga GP, Pontes-Arruda A.                                               J Parenter Enteral Nutr 2018; 42:296-307


Parenteral muss nicht intravenös bedeuten. In den ersten Jahrzehnten der modernen Medizin Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine subkutane Infusionstherapie (auch als „Hypodermoclysis“ bezeichnet) sehr breit eingesetzt (historische Übersicht: Kausch H; Dtsch Med Wochenschr 1911; 37:8). Erst mit der Perfektionierung der intravenösen Therapie wurde diese therapeutische Möglichkeit weitgehend vergessen. Die erste intravenöse Infusion von Elektrolytlösungen erfolgte während der Cholera-Epidemie 1831 durch Thomas Latta in London. Interessanterweise wurde die erste subkutane Infusion auch während einer Cholera-Epidemie und zwar in Venedig im Jahre 1865 eingesetzt (nach Caccialanza R; JPEN 2018; 42:296).

In den letzten Jahrzehnten hat die subkutane Infusionstherapie wieder zunehmend Interesse gefunden; zunächst wegen der Problemen mit dem venösen Zugang bei Kindern in der Pädiatrie, in jüngeren Jahren vorwiegend in der Ge­ri­a­­trie/Langzeitpflege und später auch in der Palliativmedizin, wie bei Krebspatienten im Endstadium. Trotz dieser langen Entwicklungsgeschichte und des großen therapeutischen Potentials ist die Datenlage zu dieser Therapieform sehr limitiert. Insgesamt gibt es weniger als 10 kontrollierte Studien, in denen eine i.v. und eine s.c. Gabe einer Elektrolytlösung verglichen wurden und diese Studien sind meist von eher limitierter Qualität (siehe Übersichten Caccialanza JPEN 2018; 42:296; Rochon PA; J Gerontol A Biol Sci Med Sci 1997; 52:M169).

In allen Studien wurden jedoch die Machbarkeit dieser Therapie, die rasche Resorption aus dem Subkutangewebe, die gegenüber einer intravenösen Gabe bestehenden vielen Vorteile und weitgehende Komplikationsfreiheit nachgewiesen (Beispiel einer neueren Studie: Slesak G; J Am Geriatr Soc 2003; 51:155) (Tabelle) (Druml W; Nutrition-News 2004; 2:1).

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Tags: nutrition-news ernährung subkutan intravenös parenteral 

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