NUTRITION-News
Im Jahr 1981 veröffentlichten der US Epidemiologe Richard Peto und der
Engländer Richard Doll eine aufsehenerregende Arbeit, derzufolge etwa
ein Drittel aller Krebstoten in den USA durch Ernährungsfaktoren
verursacht wird (Doll R; J Natl Cancer Inst 1981; 66:1191). Diese
Einschätzung wurde in den darauffolgenden Jahren durch weitere Studien
bestätigt, die zu ähnlichen Ergebnissen führten (Montesano R; Eur J
Cancer 2001; 8:S67; Blot WJ; J Natl Cancer Inst 2015; 107:djv044).
Seither beschäftigt sich die Forschung intensiv mit der Frage, welche
Faktoren das Erkrankungsrisiko für Krebs maßgeblich beeinflussen.
Mehrere
tausend Publikationen betreffen die kanzerogenen Wirkungen von
Chemikalien, die bei der Nahrungszubereitung entstehen bzw. Rückstände
und Verunreinigungen in unseren Lebensmitteln. Zur ersteren Gruppe
zählen Substanzgruppen wie Nitrosamine, polyzyklische Kohlenwasserstoffe
und heterozyklische aromatische Amine und Acrylamid, die zweite umfasst
Pestizide und Herbizide, aber auch Pilzgifte und Schwermetalle. Eine
weitere relevante Gruppe sind Zusatzstoffe, zu ihnen zählen u. a.
Farbstoffe und künstliche Süßstoffe.
Die unterschiedlichen
Substanzen wurden eingehend untersucht und einzelne Vertreter lösten
tatsächlich in Tierexperimenten Krebs aus. Im Fall von Na-Saccharin
zeigte sich, dass die Auslösung von Blasenkrebs, die in Rattenmännchen
gefunden wurde, für den Menschen nicht relevant ist, da die
Aufnahmemengen zu gering sind und der menschliche Harn einen anderen
Säuregehalt aufweist (Ellwein LB; Crit Rev Toxicol 1990; 20:311). Eine
Studie, derzufolge Aspartam in diversen Organen von Ratten Tumore
verursacht, wurde aufgrund von experimentellen Fehlern von der Fachwelt
stark kritisiert, die Ergebnisse dieser Untersuchung konnten nicht
reproduziert werden (Soffritti M; Environ Health Perspect 2006;
114:379). Auch eine jüngere Arbeit über Krebsauslösung durch genetisch
veränderten Mais in Mäusen ist durch methodische Mängel als nicht
aussagekräftig einzustufen (Séralini G; Environ Sci Eur 2014; 26:14).
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Tags: nutrition-news ernährung onkologie chemikalien kanzerogene
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