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Wie Emotionen Appetit und Essverhalten bestimmen


No haste, more taste: An EMA study of the effects of stress, negative and positive emotions on eating behavior       

Reichenberger J, Kuppens P, Liedlgruber M, Wilhelm FH, Tiefengrabner M, Ginzinger S, Blechert J.               Biol Psychol 2016 [in press]


Nervennahrung, um anstrengende Ta­ge zu überstehen; Frustessen, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie sollten; Essen als Trost nach Enttäuschungen: In diesen Mustern finden sich viele Menschen wieder und es ist klar, dass Essen hier nicht primär zur Energieaufnahme, sondern zur Emotionsregulation dient.

Dies geschieht häufig nicht über Hauptmahlzeiten, sondern über Snacks oder Naschereien, die einen hohen Zucker- und Fettgehalt aufweisen. Da diese Snacks meist zusätzlich zum täglichen Kalorienbedarf konsumiert werden, sind sie mitverantwortlich für die hohen Übergewichtszahlen unserer westlichen Gesellschaft (Cleobury L; J Hum Nutr Diet 2014; 27:333). Emotionales Essen wird häufig definiert als erhöhte Nahrungsaufnahme, um negative Emotionen und Stress zu bewältigen (Macht M; Emotional Eating, Springer NY 2011; 281). Dies lässt sich besonders ausgeprägt beobachten bei Menschen mit Essstörungen wie Bulimie oder Binge-Eating-Störung, die beide durch Essanfälle mit bzw. ohne kompensatorisches Verhalten gekennzeichnet sind.

Allerdings scheint in der Normalbevölkerung die gegenteilige Reaktion, eine verringerte Nahrungsaufnahme unter Stress und negativen Emotionen, leicht zu überwiegen (Gibson E; Behav Pharmacol 2012; 23:442). Was also führt dazu, dass manche zum „emotionalen Überessen“ und andere zum „emotionalen Unter­essen“ tendieren? Hier werden verschiedene individuelle Unterschiede vermutet, die möglicherweise das Essverhalten beeinflussen. Ein hoher Body-Mass-Index (BMI) und weibliches Geschlecht machen das Auftreten von emotionalem Essen wahrscheinlicher, ebenso wie ein gezügelter und externaler Essensstil.

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Tags: nutrition-news ernährung essverhalten emotionen appetit 

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