NUTRITION-News
Gene-obesogenic environment interactions in the UK Biobank study.
Tyrrell J, Wood AR, Ames RM, Yaghootkar H, Beaumont RN, Jones SE, Tuke MA, et al. Int J Epidemiol 2017; 46:559-575
Adipositas (definiert als ein Body Mass Index ≥ 30 kg/m2) ist eine der
zentralen Herausforderungen für das Gesundheitswesen unserer Zeit. Die
Adipositas-Prävalenz hat sich in den letzten 40 Jahren auf weltweite 13%
verdoppelt. Allein in den USA ist die Prävalenz auf bereits über 35%
der Bevölkerung angestiegen. Rund 30 bis 40% der Adipositas kann dabei
auf genetische Faktoren zurückgeführt werden (Elks CE; Front Endocrinol
2012; 3:29). Für die Ursache der restlichen 60 bis 70% Prozent können
Umwelteinflüsse geltend gemacht werden.
Während unser Genom in
den letzten Jahrzehnten keine wahrnehmbaren Veränderungen durchlaufen
hat, sind sowohl unser Lebensstil als auch unsere Ernährung von einem
großen Wandel gekennzeichnet. Diesem Umstand ist auch die These
geschuldet, dass unser Genom nicht genug Zeit hatte, sich an die neuen
westlichen Lebensstile zu adaptieren.
Genetische Varianten
(sogenannte „Hungergene“), welche sich vor Tausenden von Jahren als
evolutionärer Vorteil erwiesen haben, könnten in unserer
Wohlstandsgesellschaft mit ihrem Überfluss an Nahrung eine
Prädisposition für die Adipositas darstellen. Aufgrund dessen wird
vermutet, dass der Einfluss der Gene auf Adipositas von
unterschiedlichen Umweltfaktoren abhängig ist. Dieses Phänomen wird
mittlerweile als Gen-Umwelt-Interaktion (engl.: gene-environment
interaction) bezeichnet.
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Tags: nutrition-news ernährung adipositas gen-umwelt-interaktion genom
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