Fördern antioxidative Vitamine die Tumormetastasierung?

Antioxidative Vitamine bei Tumorentstehung und Tumormetastasierung

Neue tierexperimentelle Studien zeigen, dass zumindest bei bestimmten Tumoren, wie Lungenkarzinomen und Melanomen, antioxidative Stoffe einschließlich antioxidativ-wirkender Vitamine eine Progression des Tumorwachstums und eine verstärkte Metastasierung induzieren können (Piskounova E; Nature 2015; 527:186; Sayin LI; Sci Transl Med 6:221ra15; Le Gal K; Sci Transl Med 7:308re8). Dies erscheint bemerkenswert, da oxidativer Stress für die Entstehung von chronischen Erkrankungen und Tumorerkrankungen (mit-) verantwortlich gemacht wird.

Eine Reihe von Vitaminen, unter anderem Vitamin A, C und E, zeichnen sich durch eine antioxidative Wirkung aus und können vor oxidativem Stress schützen. Diese Wirkung der Vitamine wird in Zusammenhang gebracht mit Zellprotektion, die auch zu Reduktion der Tumorzellentstehung führen soll.

In zahlreichen Studien wurden daher antioxidativ wirkende Vitamine eingesetzt, in der Hoffnung, damit die Entstehung von Tumorerkrankungen zu reduzieren. Doch trotz des auf den ersten Blick einleuchtenden Ansatzes sind die Ergebnisse solcher Studien widersprüchlich.