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Omega-3-Fettsäuren in der Sekundärprävention nach Myokardinfarkt


n-3 fatty acids and cardiovascular events after myocardial infarction.

Kromhout, D, Giltay EJ, Geleijnse JM, for the Alpha Omega Trial Group.                                                       N Engl J Med 2010; 363:2015-26

Division of Human Nutrition, Wageningen University, Wageningen, The Netherlands.


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Die hier vorgestellte Studie, Alpha-Omega, in der der Einfluss von marinen n-3-Fettsäuren und pflanzlicher a-Linolsäure auf die Rate von kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten, die einen Myokardinfarkt durchgemacht hatten, untersucht wurde, ist eine doppel-blinde, randomisierte Interventionsstudie und hatte ein konventionelles Studiendesign, wie es für Pharmaka eingesetzt wird. Die Intervention mit speziell angereicherten Margarinen und die Studienlogistik entsprach allerdings einer Ernährungsstudie. Die Studie wurde gut durchgeführt, wie man an der geringen Zahl von Studienteilnehmern erkennen kann, die verloren gingen (2.2% „lost to follow up“). Die Studiendaten wurden nach Randomisierungsergebnis ausgewertet (“intention to treat”), ebenfalls wie für Pharmaka üblich.

Das neutrale Studienergebnis wird unterstrichen durch Kaplan-Meier-Kurven, die bei dem primären Studienendpunkt für Eicosapentaensäure plus Docosahexaensäure (EPA+DHA) und für alpha-Linolensäure (ALA) deckungsgleich waren, sich bei den sekundären Endpunkten nicht signifikant unterschieden, auch in den Zahlen einzelner Ereignisse, die in den  Behandlungsgruppen sehr ähnlich waren (Kromhout D; N Engl J Med 2010; 363:2015).

Die Ergebnisse von Alpha-Omega widersprechen jenen früherer Studien, die zeigen konnten, dass EPA+DHA nach einem Myokardinfarkt kardiovaskuläre Ereignisse, insbesondere den plötzlichen Herztod reduzieren (Marchioli R; Circulation 2002; 105:1897; Marik PE; Clin Cardiol. 2009; 32:365). Die Autoren von Alpha-Omega diskutieren Unterschiede in den Studienpopulationen (z. B. Alter) und eine umfassendere pharmakologische Zusatzbehandlung (Lipid- und Blutdrucksenker, usw.) als mögliche Erklärungen für das negative Ergebnis.

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Tags: nutrition-news ernährung kardiologie infarkt fettsäuren 

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