Enthalten Glukose-hältige Infusionslösungen toxische Abbauprodukte?

Bei der Hitzesterilisation von Glucose entstehen in Abhängigkeit vom ph-Wert (je höher, desto mehr) Abbauprodukte (GDP: Glucosedegradationsprodukte). Um dies zu vermeiden, wird die Sterilisation bei niedrigem pH von ≤ 5,5 durchgeführt. Vor allem 3-Deoxyglucoson (3-DG) und 3,4-Dideoxyglucoson-3-en (3,4-DGE) werden neben Formaldehyd, Acetaldehyd und Furaldehyd nachgewiesen. Aldehyde unterbrechen die Zellsignalkette und bewirken eine Zerstörung der Membranlipide, der RNS und DNS sowie eine Störung der Mitochondrienfunktion (Conaway CC; Pharmacol Ther 1996; 71:29).

Aus dem Bereich der Peritonealdialyse (PD) ist bekannt, dass die sich bei der Hitzesterilisation bildenden Glucose-abbauprodukte bioinkompatibel für Zellen sind, d. h. sie schädigen unterschiedliche Zellsysteme, u. a. auch das Peritoneum (Martinson E; ASAIO J 1992; 38:M370, Witowski; J Am Soc Nephrol 2000; 11:729).