NEPHRO-News
Bei verschiedenen Nierenerkrankungen sind Defekte im Komplementsystem
als ursächlich nachgewiesen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen
zudem einen wesentlichen Beitrag eines defekten oder fehlregulierten
Komplementsystems in der Pathogenese einer Vielzahl weiterer
Erkrankungen. Komplementinhibitoren werden bereits erfolgreich zur
Behandlung von Nierenerkrankungen eingesetzt, darüber hinaus werden
viele weitere Inhibitoren in klinischen Studien untersucht.
Daher
ist zu erwarten, dass in naher Zukunft zahlreiche Therapeutika in der
Klinik eingesetzt werden können, die dem behandelnden Arzt auf der Basis
einer detaillierten Diagnostik die Möglichkeit einer gezielten Therapie
bieten. In dieser Übersicht fassen wir das derzeitige Wissen über
komplementvermittelte Nierenerkrankungen und den aktuellen Stand der
Komplementinhibitoren zusammen.
Komplementdefekte sind therapierbar.
Dies wurde erstmals im Jahr 2007 mit Eculizumab, einem humanisierten
monoklonalen Antikörper, der für die Behandlung der paroxysmalen
nächtlichen Hämoglobinurie und im Jahr 2011 für das atypische
hämolytisch-urämische Syndrom zugelassen wurde, demonstriert.
Eculizumab bindet an das im Plasma zirkulierende Komplement-Protein C5
und blockiert dadurch das terminale Komplement. Dadurch wird die durch
das Anaphylatoxin C5a vermittelte Entzündungsreaktion gestoppt und auch
die Bildung von C5b blockiert, welches die Assemblierung einer Pore des
lytischen Komplementweges in die Membran der Zielzelle initiiert. In der
Zwischenzeit sind weitere Inhibitoren zugelassen und für eine große
Anzahl steht die Zulassung bevor.
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Tags: nephro-news nephrologie glomeruläre erkrankungen komplementsystem komplementinhibitoren gen- und autoimmundiagnostik komplement-assoziierte nierenerkrankungen
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