Intradialytische Hypertension: Mechanistische Hypothesen

Die intradialytische Hypertension ist ein prognostisch ungünstiges, aber weiterhin nur schlecht verstandenes Phänomen. In einer rezenten Ausgabe von CJASN veröffentlichten Elsayed und Mitarbeiter eine Originalarbeit über die „Assoziation von Bioimpedanzparametern mit Blutdruckanstiegen während der Hämodialyse“, und damit zur Bedeutung der Hypervolämie, basierend auf älteren Daten des Frequent Hemodialysis Networks (Elsayed E; CJASN 2023; 19:329).

In einem Kommentar zu diesem Beitrag im gleichen Journal, der durch die Wortanzahl limitiert war, sind wir vor allem auf mechanistische Aspekte der Bioimpedanz eingegangen (Hecking M; CJASN 2024; 19:283), wohingegen im hier vorliegenden Bericht eine vollständigere Darstellung zu den diskutierten Ursachen der intradialytischen Hypertension und möglicher Therapieoptionen versucht wird.

Mechanismen/Hypothesen bei intradialytischer Hypertension

In einer früheren Übersichtsarbeit postulierten Chazot und Jean, dass es möglicherweise acht potenzielle Mechanismen für die intradialytische Hypertension gibt (Chazot C; Nephron Clin Pract 2010; 115:c182). Diese und weitere Mechanismen tauchen auch in späteren Übersichtsartikeln immer wieder auf (Georgianos PI; Hypertension 2015; 66:456, Iatridi F; J Hypertens 2022; 40:2120, Prasad B; Can J Kidney Health Dis 2022; 9:20543581221106657, Van Buren PN; Blood Purification 2016; 41:188) – insgesamt kommt man so auf zumindest 10 mögliche Mechanismen (Tabelle 1).