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Mythos: Trinken ist gut für die Niere?

Wenig ist schlecht, viel ist auch nicht besser


Water intake and progression of chronic kidney disease: The CKD-REIN cohort study.      

Wagner S, Merkling T, Metzger M, Bankir L, Laville M, Frimat L, Combe C,
Jacquelinet C, et al.

Nephrol Dial Transplant 2022; 37:730-739

 

„Viel trinken“ ist gesund, auch für die Nieren: Kaum ein Ernährungsmythos wird so hartnäckig vertreten und ist – sehr geschickt unterstützt durch die internationalen Getränkekonzerne – zu einem Element des modernen Life-Styles worden, unter Hinterlassung von Milliarden von leeren Plastikflaschen, die den Globus, Land und Meere, als Müll überziehen. Bezüglich der Niere betrifft dieser Mythos zwei Fragestellungen, einerseits, ob bei Gesunden „viel trinken“ bezüglich der Ausbildungen einer Niereninsuffizienz präventiv wirkt und andererseits, ob bei schon bestehender chronischer Niereninsuffizienz (CNI) die Progression der renalen Schädigung verzögert werden kann.

„Viel trinken“ bezeichnet jene Flüssigkeitszufuhr, die über die mit den Mahlzeiten bzw. durch das natürliche Durstempfinden, beispielsweise bei Hitze oder nach körperlicher Aktivität, verbundene Flüssigkeitsaufnahme hinausgeht.

Trotz der weiterhin sehr häufig und auch missionarisch vertretenen Meinung für positive Effekte einer überhöhten Trinkmenge lassen sich aus der zunehmenden Datenlage keine Hinweise auf eine Vermeidung bzw. Verzögerung der Niereninsuffizienz ableiten. Die in den letzten Jahren sehr ausführlich erfolgte Diskussion (z. B. Druml W; Nephro-News Heft 3/2019) soll nicht wiederholt werden. Die Frage „Ist mehr besser?“ ist falsch gestellt, was anhand neuer Daten konkretisiert werden soll.

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Tags: nephro-news nephrologie ernährung trinken flüssigkeitszufuhr niereninsuffizienz flüssigkeitsmenge harnosmolalität nierenfunktion 

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