NEPHRO-News
Molecular regulation of the renin-angiotensin system by sodium-glucose cotransporter 2 inhibition in type 1 diabetes mellitus.
Kopecky C, Lytvyn Y, Domenig O, Antlanger M, Kovarik JJ, Kaltenecker CC, Poglitsch M, et al. Diabetologia 2019; 62:1090-1093
Analysis from the EMPA-REG OUTCOME® trial indicates empagliflozin may assist in preventing the progression of chronic kidney disease in patients with type 2 diabetes irrespective of medications that alter intrarenal hemodynamics.
Mayer GJ, Wanner C, Weir MR, Inzucchi SE, Koitka-Weber A, Hantel S, von Eynatten M, et al. Kidney Int 2019; 96:489-504
SGLT2 inhibitors for the prevention of kidney failure in patients with type 2 diabetes: a systematic review and meta-analysis.
Neuen BL, Young T, Heerspink HJL, Neal B, Perkovic V, Lancet Diabetes Endocrinol 2019 [Epub ahead of print]
Billot L, Mahaffey KW, et al.
Studien der letzten Jahre haben die Substanzklasse der SGLT-2-Hemmer als
vielversprechendste pharmakologische Therapie für diabetische Patienten
mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD) und zuletzt auch mit
systolischer Herzinsuffizienz erscheinen lassen. Die positiven
Auswirkungen der SGLT-2-Hemmung werden in gleichem Maße wie bei
Patienten mit Typ 2 Diabetes auch bei anderen Patientengruppen ohne
Diabetes nachweisbar sein, obgleich zumindest für Patienten mit
chronischer Niereninsuffizienz (CKD) die entscheidenden Studien noch
ausständig sind. Obwohl mit einer Vielzahl von potentiell günstigen
Effekten einhergehend, wie die Senkung des arteriellen Blutdrucks,
Verbesserung der Blutzuckereinstellung oder Reduktion des
Serum-Harnsäurespiegels, um nur einige zu nennen, konnte die zugrunde
liegende Ursache des ausgeprägten kardiovaskulären Benefits und
insbesondere des nephroprotektiven Potentials von SGLT-2-Hemmern bislang
nicht vollständig entschlüsselt werden.
Da die Blockade von
Angiotensin II durch ACE-Hemmer (ACE-I) oder Angiotensin-Rezeptorblocker
(ARBs) seit den 90er Jahren ein fest etablierter Bestandteil einer
progressionsverzögernden Therapie darstellt, erscheint die Frage nach
einer Interaktion oder einem Synergismus zwischen Angiotensinblockade
und SGLT-2-Hemmung für den klinischen Einsatz zur Behandlung einer
chronischen Niereninsuffizienz entscheidend. Weiters stellt sich hier
auch die Frage nach der Sicherheit beim kombinierten Einsatz beider
Medikamentengruppen.
In einer experimentellen Studie von Woods et
al. wurde der Effekt von Canagliflozin auf die Progression einer
diabetischen Nierenerkrankung studiert (Woods TC; Am J Nephrol 2019;
49:331). Dabei wurden neben der bekannten Blutdrucksenkung durch
Canagliflozin auch histomorphologisch günstige Auswirkungen beobachtet
wie z. B. eine verminderte tubuläre Fibrose oder reduzierte
inflammatorische Marker im Nierenparenchym. Als Ursache wurde eine
Reduktion von intraparenchymalem Angiotensinogen diskutiert, während das
systemische Angiotensinogen durch Canagliflozin nicht beeinflusst
wurde. Dies könnte ein Hinweis auf das „low renin“-Paradoxon sein,
wonach Diabetiker bei bekanntem hypoaldosteronämischem Hyporeninismus
dennoch eine verstärkte intrarenale Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
(RAAS) Aktivierung aufweisen können.
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Tags: nephro-news nephrologie kardiologie diabetologie sglt-2-hemmung niereninsuffizienz angiotensin typ 2 diabetes ckd
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