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Harnsäuresenkung:

Eine sinnvolle Maßnahme zur Nephroprotektion?


Association of chronic kidney disease with allopurinol use in gout treatment.        

Vargas-Santos AB, Peloquin CE, Zhang Y, Neogi T.                                                                                 JAMA Intern Med 2018; 178:1526-1533


Febuxostat therapy for patients with stage 3 CKD and asymptomatic hyperuricemia: A randomized trial.   
    
Kimura K, Hosoya T, Uchida S, Inaba M, Makino H, Maruyama S, Ito S, Yamamoto T, et al.                    Am J Kidney Dis 2018; 72:798-810


Cardiovascular safety of Febuxostat or Allopurinol in patients with gout.        

White WB, Saag KG, Becker MA, Borer JS, Gorelick PB, Whelton A, Hunt B, Castillo M et al.                  N Engl J Med 2018; 378:1200-1210


Menschen und Großaffen zählen zu den einzigen Säugetieren, bei denen die als Endprodukt des Purinstoffwechsels anfallende Harnsäure durch eine genetisch bedingte Inaktivierung der Uricase vor ca. 8-20 Mio. Jahren nicht in das wasserlösliche Allantoin umgewandelt werden kann. Aus den daraus resultierenden ca. 10-fach erhöhten Konzentrationen der Serum-Harnsäure kann potenziell ein Krankheitswert resultieren.

Evolutionsgeschichtlich werden höhere Harnsäurewerte mit Salzretention und Blutdrucksteigerung in einer damals sehr trockenen und salzarmen Umgebung auch als Voraussetzung für die Entwicklung eines aufrechten Körperganges gesehen.

Möglicherweise haben höhere Harnsäurewerte aufgrund ihres antioxidativen Potentials bei gleichzeitigem Verlust, Vitamin-C zu synthetisieren, auch wesentlich zur neurokognitiven Entwicklung des Menschen beigetragen. Eine rezente populationsbasierte Untersuchung zeigt eine inverse Korrelation zwischen Gicht und Alzheimerdemenz, die diese Hypothese unterstützt (Lu N; Ann Rheum Dis 2016; 75:547). Neben genetischen Faktoren und veränderten Nahrungsgewohnheiten (z. B. Fleisch, Meeresfrüchte, Alkohol, Fruchtzucker), die in den letzten Jahrzehnten zu einer Zunahme der Harnsäurespiegel beigetragen haben könnten, ist eine verminderte renale Harnsäureexkretion bei Niereninsuffizienz der Hauptgrund für eine Hyperurikämie. Zahlen aus den USA zeigen eine Prävalenz der Gicht von 5,9% bei Männern bzw. 2% bei Frauen, im UK 4% bzw. 1% mit einer Zunahme von 64% seit 1997 (Zhu Y; Arthritis ­Rheum 2011; 63:3136; Kuo CF; Ann Rheum Dis 2015; 74:661).

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Tags: nephro-news nephrologie harnsäuresenkung nephroprotektion 

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