NEPHRO-News
Ein Fünftel der Patienten, bei denen in Deutschland eine Dialyse
eingeleitet wird, ist älter als 80 Jahre (Röhrig G; Z Gerontol Geriatr
2018; 51:60). Was beeinflusst und was hilft uns Nephrologen in der
Beratung und Entscheidung, bei welchen Patienten die Dialyseeinleitung
sinnvoll ist oder ob eher ein konservatives Vorgehen gewählt werden
sollte?
Neben dem höheren Lebensalter sind es vor allem das
Vorhandensein von Komorbiditäten wie koronare Herzerkrankung,
Herzinsuffizienz, Diabetes, Hypertonie, periphere arterielle
Verschlusskrankheit, Karzinome, chronisch obstruktive pulmonale
Erkrankung, Demenz und Apoplex, die die Entscheidung für oder gegen eine
Dialyseeinleitung mit beeinflussen. Dies wurde in einer großen Studie
gut charakterisiert (Wong SP; Clin J Am Soc Nephrol 2016; 11:1825).
Andere
Aspekte betreffen die nicht limitierte Verfügbarkeit von und den
finanziellen Gewinn durch Dialysetherapien, die Überschätzung des
Benefits einer Dialysetherapie, aber gegebenenfalls auch die
Überschätzung der Dialysenebenwirkungen, die Unterschätzung der
Lebensqualität oder die Angst vor einem zu hohen Anteil an hochbetagten
Patienten an der Dialyse (Ying I; Clin J Am Soc Nephrol 2014; 9:971),
siehe Tabelle 1.
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