NEPHRO-News
Die membranöse Glomerulonephritis (MGN) ist die häufigste Ursache eines
nephrotischen Syndroms bei Erwachsenen (Hanko JB; Nephrol Dial
Transplant 2009; 24:3050). Es handelt sich dabei um eine
Immunkomplexerkrankung, die immunhistologisch durch den Nachweis von
granulären IgG-Ablagerungen entlang der glomerulären Kapillare
charakterisiert ist (Beck LH; J Clin Invest 2014; 124:2307, Mellors RC; J
Exp Med 1957; 1065:191).
Elektronenmikroskopisch entsprechen
diese Ablagerungen den elektronen-dichten Immundepots auf der
subepithelialen Seite der glomerulären Basalmembran, die podozytäre
Antigene, Immunglobuline und Komplementmoleküle beinhalten.
Elektronenmikroskopisch lassen sich außerdem podozytäre
Fußfortsatzverschmelzungen nachweisen. Lichtmikroskopisch können die
Kapillarwände verdickt erscheinen und in der Regel findet sich keine
glomeruläre Infiltration von Entzündungszellen.
Bei etwa 1/3 der
Patienten kommt es zu einer Spontanremission der Proteinurie, die auch
ein bis zwei Jahre nach Diagnosestellung auftreten kann. Diese
Patienten haben eine sehr gute Langzeitprognose (Polanco N; J Am Soc
Nephrol 2010; 21:697).
Auf der anderen Seite schreitet die
Erkrankung bei bis zu 40% der Patienten fort und sie entwickeln eine
terminale Niereninsuffizienz nach 10-15 Jahren. Eine immunsuppressive
Therapie kann die Prognose dieser Patienten verbessern, ist aber auch
mit potentiell schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden (Ponticelli C; N
Engl J Med 1989; 320:8).
Bei etwa 40-50% der Patienten, die
aufgrund einer MGN eine terminale Niereninsuffizienz entwickeln und
nierentransplantiert werden, kommt es im Verlauf zu einer Rekurrenz der
MGN im Transplantat (Dabade TS; Am J Transplant 2008; 8:1318).
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Tags: nephro-news nephrologie glomerulonephritis immunsuppresiva
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