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Antikoagulation bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung


Patienten mit chronischer Nierenerkrankung („chronic kidney disease“; CKD) haben eine deutlich erhöhte Inzidenz und Prävalenz von Vorhofflimmern. Somit kann Vorhofflimmern als eine zentrale Teilkomponente der kardiovaskulären Komorbidität bei CKD betrachtet werden (Abbildung 1), wobei bei nierenkranken Patienten insbesondere die erhöhte Prävalenz von linksventrikulärer Hypertrophie und diastolischer Dysfunktion mit nachfolgend erhöhten linksventrikulären Füllungsdrücken und linksatrialer Dilatation zum Auftreten von Vorhofflimmern prädisponieren (Mehta R; JAMA Cardiol 2016; in press).

Neben traditionellen Risikofaktoren wie einer arteriellen Hypertonie kann möglicherweise bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung auch die CKD-MBD (Chronic Kidney Disease – Bone and Mineral Disorder) pathogenetisch zum Vorhofflimmern beitragen. So wurde in den Vorjahren insbesondere eine pathophysiologische Bedeutung des phosphaturischen Hormons FGF-23 diskutiert.

In der HOM SWEET HOMe-Studie wurde bei kardiovaskulären Risikopatienten erstmals eine Assoziation von FGF-23-Plasmaspiegeln mit prävalentem Vorhofflimmern beobachtet (Seiler S; Eur Heart J 2011; 32:2688); später konnten in der Cardiovascular Health Study (CHS) und der Multi-Ethnic Study of Atherosclerosis (MESA) Studie, die jeweils Probanden aus der nie­rengesunden Allgemeinbevölkerung rekrutierten, erhöhte Plasmaspiegel von FGF-23 mit inzidentem Vorhofflimmern assoziiert werden (Mathew JS; Circulation 2014; 130:298). Allerdings konnte diese Beobachtung in der Atherosclerosis Risk in Communities (ARIC) Studie nicht bestätigt werden (Alonso A; J Am Heart Assoc 2014; 3:e001082).

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Tags: nephro-news nephrologie dialyse kardiorenal vorhofflimmern antikoagulation 

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