NEPHRO-News
Das Klientel einer Lipidambulanz weist oft einen
vorselektionierten Charakter auf. Viele Patienten erlitten bereits ein
kardiovaskuläres Ereignis und erreichen mit medikamentösen
Standardmethoden nicht die Zielwerte der Sekundärprävention. Ein
weiterer großer Teil besteht aus Personen, die sich mit Intoleranzen auf
lipidsenkende Therapien, besonders Statine, präsentieren. Einen
geringeren Prozentsatz machen Patienten mit selteneren, oft ausgeprägten
Fettstoffwechselstörungen aus (Hypertriglyzeridämien, isoliert erhöhtes
Lipoprotein [a]). Die meisten haben sich im Vorfeld einer
kardiovaskulären Diagnostik unterzogen und sind bereits mit
antilipämischen Medikamenten vorbehandelt worden.
Dieses oft
spezielle Patientenklientel zeichnet sich im Vergleich zu anderen
Ambulanzen durch ein fast immer vorhandenes Merkmal aus – den fehlenden
akuten Leidensdruck. Nach Erhebung einer ausführlichen Anamnese (Eigen-,
Familien-, Medikamenten-) und Einholen relevanter laborchemischer und
bildgebender Befunde erfolgt als wichtigste Maßnahme die Einschätzung
des individuellen Risikos des Patienten auf dem Boden vorhandener
Risikofaktoren, des kalkulierten Risikos oder einer vorliegenden
Atherosklerose. Die Berechnung des kardiovaskulären Risikos in der
Primärprävention wird mittels Risikokalkulatoren (PROCAM, Framingham,
SCORE) durchgeführt. Erst so wird eine adäquate Therapieempfehlung
möglich.
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nephro-news nephrologie lipidstoffwechselstörung lipidapherese pcsk9
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.