NEPHRO-News
Die Kalziphylaxie (kalzifizierende urämische Arteriolopathie, englisch:
calcific uremic arteriolopathy, CUA) ist eine zwar seltene, aber im
Bereich der Nephrologie gut etablierte und immer besser bekannte
Erkrankung. Leider werden frühe Erkrankungsstadien unserer Erfahrung
nach oft übersehen. Frühere Spekulationen über eine Inzidenz von 4%
innerhalb des Kollektivs der Dialysepatienten sind zu hoch gegriffen
(Angelis M; Surgery 1997; 122:1083): Weniger als einer von 100
Dialysepatienten dürfte pro Jahr eine CUA entwickeln.
Die
Kalziphylaxie geht mit rasch fortschreitender Mediakalzifikation einher.
Deren Erforschung könnte für das Verständnis
allgemeinbevölkerungsrelevanter Arterioskleroseprozesse
(alters-assoziierte oder diabetogene Formen) herhalten. Somit können die
Erforschung der Kalziphylaxie und Studien über deren Ätiologie und
Therapie möglicherweise nützlich für das Verständnis und die Therapie
der weitverbreiteten Volksverkalkungserkrankungen werden.
Vielleicht kann die Erforschung der CUA helfen, die Arteriosklerose der Allgemeinbevölkerung besser zu verstehen
Die
Prognose von CUA-Patienten ist durch hohe Mortalität (Weenig RH; J Am
Acad Dermatol 2007; 56:569) und durch eine dramatische Einschränkung der
Lebensqualität deutlich limitiert. Anders als bei anderen seltenen
Erkrankungen erlauben es die Symptomlastigkeit sowie die hohe
Komorbidität nicht, dass die Patienten zu überregionalen Betreuungs-
und Studienzentren überwiesen werden. Das erschwert die Durchführung von
Studien, aber auch die Ausbildung von Experten- bzw. Referenzzentren.
Einen partiellen Ausweg aus diesem unbefriedigenden Zustand stellt die
Durchführung und Auswertung von Registerstudien dar, um die
Kalziphylaxie bezüglich Inzidenz, Risikofaktoren, klinischem Verlauf und
Therapieoptionen besser zu erfassen. Hierbei erfolgt die Betreuung der
Patienten dezentral, die Auswertung klinischer Daten jedoch zentral.
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Tags: nephro-news nephrologie kalziphylaxie arteriolopathie arteriosklerose
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