NEPHRO-News
Historische Entwicklung
Nachdem sich bis Mitte
der 90iger Jahre der sekundäre Hyperparathyroidismus (sHPT) fast
ausschließlich auf die renale Osteopathie bezog, hat sich unser Wissen
um die Zusammenhänge zwischen Knochen und Weichteilgewebe enorm
gewandelt. Ausgehend von der damaligen Vorstellung, dass eine mäßige
Hyperphosphatämie unbedeutend sei und dass eine zumindest tendenzielle
Hyperkalzämie optimal sei, um erhöhte intakte Parathormonspiegel (iPTH)
zu senken, haben wir mittlerweile erkannt, dass gerade diese
Therapieoptionen zu einer verstärkten Verkalkung der Gefäße und
letztlich hierdurch zu einer Erhöhung der kardiovaskulären Mortalität
beitragen können.
Gerade in den letzten Jahren haben wir erkennen
müssen, dass nicht nur erhöhte Serumkalzium- und Phosphatspiegel mit
einem erhöhten Mortalitätsrisiko assoziiert sind, sondern dass vielmehr
schon eine gesteigerte Beladung des Körpers mit Kalzium das Risiko einer
Zunahme der kardiovaskulär bedingten Sterblichkeit beinhaltet
(Bushinsky DA, Clin J Am Soc Nephrol 2010; 5:S12–S22). Darüber hinaus
haben Studien eindrücklich gezeigt, dass die Serumkalziumwerte nur
unzureichend die Kalziumbeladung des Körpers reflektieren (Byrne FN,
Nephron Clin Pract 2009; 113 (3):c162-168).
Ebenso ermöglichte
die Entdeckung des FGF23-Klotho-Komplexes Einblicke in den
Phosphathaushalt, die bis dahin ungeahnt geblieben waren, und die
belegen, dass Phosphat durchaus kein inertes Ion darstellt, sondern
einer aktiven Kontrolle unterliegt, um deletäre Auswirkungen der
augmentierten Phosphatzufuhr, bzw. der verminderten Ausscheidung zu
vermindern oder gar zu verhindern. In diesem Rahmen zeigte sich, dass
die Phosphatbilanz durch sehr potente phosphaturisch wirkende Hormone,
nämlich PTH und FGF23, geregelt wird.
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