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Lebendspende 2011

Möglichkeiten und Grenzen


Die Nierentransplantation ist derzeit die beste Therapieoption zur Behandlung einer terminalen Niereninsuffizienz. Sie führt neben einer Verbesserung der Lebensqualität der Patienten auch zu einer signifikanten Verlängerung der Lebenszeit, sodass eine möglichst frühzeitige Aufnahme auf die Warteliste zur Nierentransplantation von terminal niereninsuffizienten Patienten empfohlen wird. Trotz minimal steigender postmortaler Spenderzahlen (1. Halbjahr 2009: 1087 Nierenspender vs. 1. Halbjahr 2010: 1109 Nierenspender) besteht weiterhin ein eklatanter Mangel an Spenderorganen. Bei mehr als 8000 deutschen Patienten auf der Warteliste werden jedes Jahr nur ca. 2800 Patienten transplantiert, davon sind 600 (21,6%) Lebendspenden. Bei den stagnierenden postmortalen Organspenderzahlen (ca. 2200 Nierenspenden/Jahr) wird eine steigende Anzahl von Transplantationen mit sogenannten „marginalen“ Organen durchgeführt, die mit einer ungünstigeren langfristigen Prognose einhergehen und wiederum neue Herausforderungen an die Transplantationsmediziner mit sich bringen.

Als Ausweg aus dem Dilemma der langen Wartezeiten von derzeit ca. 5-6 Jahren bietet sich für die Patienten die Lebendspende an, die allerdings mit - wenn auch geringen - Risiken für den Spender verbunden und nicht für jeden Patienten verfügbar ist. Eine lange Wartezeit an Dialyse ist nicht nur mit einer höheren Mortalität im Vergleich zu transplantierten Patienten, sondern auch eindeutig mit einem schlechteren Ergebnis nach Transplantation assoziiert. Daher ist die Verkürzung der Wartezeit z.B. durch einen Lebendspender ein wichtiger modifizierbarer Faktor für das langfristige Überleben terminal niereninsuffizienter Patienten. Deshalb wird eine möglichst frühzeitige Transplantation dialysepflichtiger Patienten zur Nierentransplantation empfohlen, am besten bereits als primäre Therapie einer terminalen Niereninsuffizienz, beispielsweise mit einem geeigneten Lebendspender.

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Tags: nephro-news transplant lebendnierenspende 

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