NEPHRO-News
Die Nierentransplantation ist derzeit die beste Therapieoption zur
Behandlung einer terminalen Niereninsuffizienz. Sie führt neben einer
Verbesserung der Lebensqualität der Patienten auch zu einer
signifikanten Verlängerung der Lebenszeit, sodass eine möglichst
frühzeitige Aufnahme auf die Warteliste zur Nierentransplantation von
terminal niereninsuffizienten Patienten empfohlen wird. Trotz minimal
steigender postmortaler Spenderzahlen (1. Halbjahr 2009: 1087
Nierenspender vs. 1. Halbjahr 2010: 1109 Nierenspender) besteht
weiterhin ein eklatanter Mangel an Spenderorganen. Bei mehr als 8000
deutschen Patienten auf der Warteliste werden jedes Jahr nur ca. 2800
Patienten transplantiert, davon sind 600 (21,6%) Lebendspenden. Bei den
stagnierenden postmortalen Organspenderzahlen (ca. 2200
Nierenspenden/Jahr) wird eine steigende Anzahl von Transplantationen mit
sogenannten „marginalen“ Organen durchgeführt, die mit einer
ungünstigeren langfristigen Prognose einhergehen und wiederum neue
Herausforderungen an die Transplantationsmediziner mit sich bringen.
Als
Ausweg aus dem Dilemma der langen Wartezeiten von derzeit ca. 5-6
Jahren bietet sich für die Patienten die Lebendspende an, die allerdings
mit - wenn auch geringen - Risiken für den Spender verbunden und nicht
für jeden Patienten verfügbar ist. Eine lange Wartezeit an Dialyse ist
nicht nur mit einer höheren Mortalität im Vergleich zu transplantierten
Patienten, sondern auch eindeutig mit einem schlechteren Ergebnis nach
Transplantation assoziiert. Daher ist die Verkürzung der Wartezeit z.B.
durch einen Lebendspender ein wichtiger modifizierbarer Faktor für das
langfristige Überleben terminal niereninsuffizienter Patienten. Deshalb
wird eine möglichst frühzeitige Transplantation dialysepflichtiger
Patienten zur Nierentransplantation empfohlen, am besten bereits als
primäre Therapie einer terminalen Niereninsuffizienz, beispielsweise mit
einem geeigneten Lebendspender.
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