NEPHRO-News
Am 6. Dezember 2010 verstarb im Alter von 96 Jahren Prof. Hans Peter
Wolff. Mit ihm verliert die deutsche Nephrologie einen ihrer
herausragenden Vertreter aus der zweiten Hälfte des letzten
Jahrhunderts.
H. P. Wolff wurde am 28. August 1914 in der
damaligen deutschen Kolonie Tsingtau (China) geboren. Nach seinem
Medizinstudium und Staatsexamen (1939) war er kurz an der I.
Medizinischen Universitätsklinik in München tätig und widmete sich dann
in den Jahren 1941/42 am Chemischen Institut, 1943/44 am Physikalischen
Institut der Universität München seiner wissenschaftlichen
Grundausbildung. Von 1944 bis 1951 war er Assistent an der I.
Medizinischen Universitätsklinik in München. 1948 habilitierte er sich
mit einer Arbeit über die physikochemische Analytik und klinische
Bedeutung von Spurenmetallen. 1951 holte ihn H. Schwiegk als Oberarzt an
die Medizinische Universitäts-Poliklinik nach Marburg. Mit ihm kehrte
er 1956 an die I. Medizinische Universitätsklinik nach München zurück.
1961
wurde H. P. Wolff als Ordinarius für Innere Medizin nach Homburg/Saar
berufen und mit dem Aufbau der Medizinischen Universitäts-Poliklinik
beauftragt. Innerhalb kurzer Zeit gelang es ihm, diese Klinik zu einer
auch international angesehenen Forschungsstätte auszubauen. Nach
Ablehnung eines Rufes an die Universität Göttingen (1964) wurde die
Medizinische Poliklinik in die II. Medizinische Klinik und Poliklinik
der Universität des Saarlandes umgewandelt und erheblich erweitert. Im
Jahre 1968 folgte er einem Ruf an die I. Medizinische Klinik und
Poliklinik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, deren Leitung er
bis zu seiner Emeritierung 1980 innehatte.
H. P. Wolff hat
zahlreiche Teilgebiete der Inneren Medizin wissenschaftlich bearbeitet.
Hervorzuheben sind neben den schon erwähnten Untersuchungen über die
klinische Bedeutung von Spurenmetallen Arbeiten auf dem Gebiet der
experimentellen Diabetesforschung, über die endokrine Kontrolle des
Elektrolythaushalts und der Nierenfunktion, über die
pathophysiologische und klinische Bedeutung des
Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und über Nachweismethoden,
Biosynthese und Stoffwechsel des Aldosterons. Zahlreiche Arbeiten
beschäftigen sich mit der Bedeutung von Aldosteron für die
Oedempathogenese und den Beziehungen zwischen Aldosteron sowie anderer
Mineralocorticoide und der Hypertonie. Die von ihm 1965 in Saarbrücken
organisierte Jahrestagung der Gesellschaft für Nephrologie blieb den
Teilnehmern wegen des hohen wissenschaftlichen Niveaus, aber auch wegen
des farbigen Beiprogramms lange in Erinnerung.
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Tags: nephro-news inmemoriam
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