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Definition
Der polyzystischen Nierenerkrankung
liegt eine autosomal-dominante erbliche Nephropathie mit progredienter
Zystenbildung zugrunde (Abb. 1 und 2). Andere Organe wie Leber, Herz,
Gehirn, Lunge und/oder Pankreas können beteiligt sein.
Epidemiologie
Die autosomal-dominante
polyzystische Nierenerkrankung (Autosomal Dominant Polycystic Kidney
Disease, ADPKD) ist die häufigste monogenetische renale Erkrankung. Die
Genfrequenz beträgt etwa 1:800. Bei 5-10% der Dialysepatienten ist die
Ursache der terminalen Niereninsuffizienz die ADPKD.
Ätiopathogenese
Der
Zystenbildung liegt eine exzessive Proliferation renaler Epithelzellen
zugrunde. Mutationen im PKD1-Gen sind in 85-90% der Fälle, Mutationen im
PKD2-Gen sind bei 10-15% der Patienten Ursache der polyzystischen
Nierenerkrankung. Ein komplettes Fehlen der Genprodukte von PKD1 und
PKD2 (Polycystin-1 und/oder Polycystin-2) ist mit einer massiven
Zystenbildung assoziiert. Polycystin-1 (Molekulargewicht ca. 460kD)
fungiert als Membranrezeptor, Polycystin-2 (MG 110 kD) als Calciumkanal.
Die PKD1- und PKD2-Genprodukte regulieren Zellproliferation und
Zelldifferenzierung. Zysten lassen sich bei ADPKD im Bereich der
Bowman´schen Kapsel und in allen Nephronabschnitten nachweisen. Dadurch
geht die normale Nierenarchitektur frühzeitig verloren. Nierenvolumen
und Zystenvolumen nehmen kontinuierlich zu (um etwa 5% pro Jahr). Ist
eine kritische Nierengröße (>1000 ml) erreicht, kommt es zu einem
kontinuierlichen Abfall der glomerulären Filtrationsrate um etwa 5ml/min
pro Jahr. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung ersetzen die
Zysten den Großteil des Nierengewebes.
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