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Antihypertensive Therapie

- mehr als "nur" Blutdruckreduktion in der Arteria Brachialis?


Einleitung

Die Analyse der Pulswelle ist eine sehr alte medizinische Technik, die allerdings mit der Einführung der Blutdruckmessung durch Riva Rocci und Korotkow in Vergessenheit geriet, weil sie im Gegensatz zu dieser kaum quantifizier- oder reproduzierbar war. Dies hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert. Die neuen Erkenntnisse über die klinische Bedeutung der arteriellen Gefäßsteifheit sowie Daten über das unterschiedliche Verhalten des peripheren und aortalen Blutdruckes haben zu einer echten Renaissance der Methode geführt.

Zentrale Hämodynamik

[Davies JI, J Hypertens 21:463-472, 2003; Nichols WW, Am J Hypertens 18:3S-10S, 2005; O´Rourke MF, Curr Opin Cardiol 20:275-281, 2005] Die Druckwelle, die sich nach der Kontraktion des linken Ventrikels mit der entsprechenden Pulswellengeschwindigkeit (PWG) entlang der Aorta in die Peripherie ausbreitet, wird an den peripheren Gefäßverzweigungen reflektiert. In der Aorta entsteht damit eine summative Pulswellenkontur, die sich aus der vorwärts ausbreitenden und der reflektierten Pulswelle zusammensetzt. Das Aussehen dieser Kurve wird sehr stark von der Dehnbarkeit der Arterien bestimmt, welche durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kollagen und Elastin in den Gefäßwänden gefördert wird. Bei gesunden, jungen Menschen mit dehnbaren Arterien und niedriger PWG erreicht die reflektierte Pulswelle die zentrale Aorta verzögert, primäre und reflektierte Pulswelle überlagern sich besonders in der frühen Diastole. Dieser Zeitpunkt ist günstig, da der dadurch bedingte frühdiastolische Druckanstieg die Koronardurchblutung verbessert. Mit fortschreitendem Alter führt eine Zunahme der kollagenen Fasern und die Fragmentation elastischer Lamellen zu einer erhöhten Gefäßsteifheit, die Pulswelle läuft rascher (pro 10 Lebensjahre im Schnitt um 10 bis 15%) in die Peripherie, die reflektierte Welle trifft in die frühere Systole ein, der systolische aortale Blutdruck steigt an und die ventrikuläre Nachlast nimmt zu. Gleichzeitig sinkt der diastolische Druck, der Pulsdruck (i. e. die Blutdruckamplitude) steigt.

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Tags: nephro-news nephrologie hypertensiologie hypertonie bluthochdruck arteria brachialis 

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