Cinacalcet - Einfluss auf die anderen medikamentösen Therapien des sekundären Hyperparathyreoidismus

Calcimimetika erhöhen die Sensitivität gegenüber extrazellulärem Calcium der auf der Oberfläche der Hauptzellen der Nebenschilddrüse vorhandenen calciumsensitiven Rezeptoren. Der calciumsensitive Rezeptor ist der Schlüsselregulator der Parathormon-Sekretion. Basierend auf diesem innovativen Wirkmechanismus ermöglichen Calcimimetika in der Behandlung des sekundären Hyperparathyreoidismus (sHPT) bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz eine direkte und klinisch hochsignifikante Senkung des zirkulierenden Parathormons (PTH) bei gleichzeitiger Senkung der Calcium- und Phosphatspiegel und des Ca x P-Produkts. In den klinischen Phase-III-Studien mit Cinacalcet wurde bei Dialysepatienten mit renalem sHPT im Vergleich zu Placebo das PTH bis zu 48% reduziert. Gleichzeitig wurden der Serum-Calciumspiegel bis zu 8%, der Serum-Phosphatspiegel bis zu 10% und das Calcium-Phosphat-Produkt bis zu 17% signifikant stärker als in den Placebogruppen gesenkt (Block GA, N Engl J Med 350:1516-1525, 2004; Lindberg JS, Kidney Int 63:248-254, 2003).